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DIE ZEIT

Paul Bocuse lobt das deutsche Eisbein

Hamburg (ots)

Der französische Meisterkoch Paul Bocuse, 80, hat ein Faible für
bodenständige Gerichte - sogar für Eisbein: "Ich wünsche mir, die
guten, schlichten Dinge blieben erhalten, die zur unverwechselbaren
Kultur eines Landes zählen", sagt Bocuse der ZEIT. "Das Eisbein in
Deutschland, die Paella in Spanien, der Tafelspitz in Österreich und
vieles mehr. Ich liebe eine bodenständige Küche, die sich nach den
Jahreszeiten richtet, die sich aus frischen Produkten vom Markt
zusammensetzt und die regionalen Traditionen betont." Bocuse: "Durch
den Bruch mit der Tradition ist Frankreichs Küche löchrig geworden,
die kulinarische Identität unserer Nation brüchig. Alles wird
zerschnitten und durch den Mixer gequirlt. Ich träume von einer
soliden Küche mit Knochen, Gräten und Haut."
Auf sein Leben blickt der Meisterkoch zufrieden zurück: "Ich habe
alles gelebt, wozu ich jemals Lust hatte. Ich war schon immer ein
Mensch mit Appetit. Eine Eigenschaft, die einem sowohl in der Küche
als auch beim Sex trefflich zupass kommt .... Seit Jahrzehnten lebe
ich mit drei Frauen, für die ich drei verschiedene Haushalte
unterhalte. Mit meiner Ehefrau Raymonde bin ich seit 1942 zusammen,
mit meinen beiden Geliebten seit 50 Jahren und 35 Jahren." So lebe er
das, "wovon jeder Mann träumt. Doch dafür bedarf es robuster
Gesundheit und einer verdammt guten Organisation. Ich habe drei Leben
in einem gelebt, aber meine ersten 80 Jahre sind wie im Flug
vergangen."
Aus Überzeugung könne er sagen: "Ich bereue nichts." Das Einzige,
was ihm je gefehlt habe, sei Zeit: "Zeit für meine Kinder zum
Beispiel. Ich gebe zu, dass die Hingabe an meine Arbeit auf Kosten
der Familie gegangen ist. Es gab keinen Sonntag, keinen Feierabend.
Aber all das war meine eigene Wahl."
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 49 vom 30. November 2006 
senden wir Ihnen gerne zu.
,
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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