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WDR-Intendantin Piel fürchtet sich nicht vor der Konkurrenz von Internet und Bezahlfernsehen

Hamburg (ots)

Monika Piel, 55, und der TV-Produzent Hubertus
Meyer-Burckhardt, 50, sprechen in der ZEIT über Medienkonkurrenz in 
Zeiten von Internetplattformen, Bezahlfernsehen und iPod. "Übers 
Fernsehen der Zukunft zu reden heißt, übers Internet zu reden", sagt 
Piel, die neue Intendantin der größten ARD-Sendeanstalt, des WDR. 
Wichtig werde künftig die "Markenpflege". Dass Moderatoren wie 
Günther Jauch sowohl in der ARD als auch bei RTL zu sehen sind, werde
künftig nicht mehr möglich sein. "Entweder ist einer bei uns oder bei
den Kommerziellen", sagt Piel. Auch Meyer-Burckhardt glaubt, dass 
sich der Wettbewerb der Marken im Kampf um die Plätze auf 
verschiedenen Bildschirmen verschärfen wird. "Der Lagerfeuer-Effekt, 
der Versammlungs-Effekt des Fernsehens", sagt das Vorstandsmitglied 
von ProSiebenSat.1 der ZEIT, "wird völlig vorbei sein."
Der Zuschauer im Jahr 2015, so Piel, werde die verschiedensten 
Medien gleichzeitig nutzen. "Der Fernsehfreak geht morgens zuerst an 
seinen Computer, ruft die Nachrichten der letzten Nacht ab und wird, 
ohne hinzuschauen, eine Morgensendung laufen lassen. Beim Warten an 
der Haltestelle guckt er auf seinem Handy eine Soap." Dass der 
Zuschauer sich heute schon über verschiedene elektronische Portale 
selbstständig die Inhalte zusammensuche, die ihn interessieren, sieht
Piel nicht als zwingenden Nachteil für das öffentlich-rechtliche 
Fernsehen.
"Die Medienlandschaft wird undurchsichtiger und stellt immer mehr 
Ansprüche an die Nutzer - irgendwann werden die Menschen die Nase 
davon voll haben." Hier liege die große Chance für seriöse Sender, 
die eine massenattraktive Plattform für den gesellschaftspolitischen 
Diskurs bereitstellen. Solche Debatten seien für die Demokratie 
unverzichtbar. Da man mit ihnen kein Geld verdienen könne, würden sie
von den Privatsendern jedoch nicht bereit gestellt. Sie sehe daher, 
so Piel, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk keineswegs in der 
Defensive
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 1 vom 28. Dezember 2006 
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Silvie Rundel, DIE ZEIT
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-344, Fax: 
040/3280-558, E-Mail:  rundel@zeit.de)

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