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Wegen Gesundheitsreform droht Abwanderung zu Privatkassen

Hamburg (ots)

Die geplante Gesundheitsreform der Bundesregierung
könnte zu einer Abwanderungswelle gut verdienender Mitglieder der 
gesetzlichen Krankenkassen zu den Privaten führen. Grund dieser 
Befürchtung ist der sogenannte Basistarif, den private Versicherer 
künftig anbieten müssen. Der Basistarif könne "zu einer verstärkten 
Abwanderung der freiwillig gesetzlich Versicherten zu privaten 
Anbietern führen", sagt Norbert Klusen, Vorstandsvorsitzender der 
Techniker Krankenkasse (TK), der ZEIT.
Nach der Reform müssten die Privatkassen gesetzlich Versicherten, 
deren Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze (derzeit 3563 Euro 
monatlich) liegt, einen Vertrag mit dem Leistungskatalog der 
gesetzlichen Kassen anbieten. Der Tarif dafür dürfe nicht höher 
liegen als der maximale Beitrag, den ein gesetzlich Versicherter 
zahlt. Das sind zurzeit etwa 500 Euro monatlich. Doch die Unternehmen
werden ihre Prämien auch innerhalb dieses Basistarifs je nach 
individuellem Risiko kalkulieren, sagt ein Sprecher des Verbands der 
privaten Kassen gegenüber der ZEIT. Jüngere und Gesunde würden dann 
deutlich weniger als den Höchstsatz zahlen. Damit bekämen 
ausgerechnet die gutverdienenden und vergleichsweise gesunden 
Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen einen starken Anreiz, ohne 
das Risiko steigender Prämien in die Privatversicherung zu wechseln.
Bei der Techniker Krankenkasse arbeite eine eigene "Task-Force 
Tarife" bereits an neuen Wahltarifen, erklärt TK-Chef Klusen. Schon 
bisher hatte die TK ähnlich wie Private mit Optionen wie 
Selbstbehalten und Kostenerstattungen geworben. Zusätzliche Angebote 
sollen jetzt helfen, die zahlungskräftige Kundschaft zu halten.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 4 vom 18. Januar 2007 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, 
E-Mail:  bunse@zeit.de)

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