Bundesregierung will Gewebeentnahme gesetzlich regeln
Hamburg (ots)
Die Bundesregierung will die umstrittene Entnahme von Knochen und anderem Gewebe aus Leichen in einem eigenen Gesetz regeln. Mit dem so genannten Gewebegesetz sollen illegale Praktiken zur Entnahme von Leichenteilen bekämpft und die 150 bis 400 Knochenbanken in Deutschland unter strengere Überwachung gestellt werden, berichtet die ZEIT.
Vor allem im Ausland kommt es immer wieder zur Plünderung von Leichen, um Knochengewebe oder andere medizinisch wertvolle Stoffe zu gewinnen, ohne dass der Tote oder Angehörige zugestimmt haben. Nach Informationen der ZEIT können solche illegal erlangten Leichenteile auch nach Deutschland eingeführt worden sein. So haben US-Medizinfirmen jahrelang Knochen bei Bestattungsunternehmern gekauft, für 1.000 Dollar pro Leiche. Nach Angaben einer US-Anwaltskanzlei, die der ZEIT vorliegen, wurde aus den USA "verseuchtes Gewebe" nach Deutschland exportiert.
Der Bundestag plant für den 7. März eine Anhörung zu dem geplanten Gesetz. Die Zahl der Gewebeentnahmen in Deutschland wird anders als die der Organtransplantationen nicht statistisch erfasst. Sie sind nicht meldepflichtig.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 8 vom 15. Februar 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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