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Sigmar Gabriel über sein Comeback in der Partei und Politik: "In der Pfütze ist die Fliege Admiral"

Hamburg (ots)

Hamburg, 11. März 2007: Bei der ZEIT MATINEE hat
Sigmar Gabriel seinen Wiederaufstieg in der SPD mit einem 
ungewöhnlichen Bild beschrieben: "In der Pfütze ist die Fliege 
Admiral". Dass er nach der verlorenen Landtagswahl 2003 gegen 
Christian Wulff einen Ministerposten im Bundeskabinett erhalten habe,
zeige vielleicht, dass die Führungsriege in seiner 
"Zwischengeneration" nicht allzu groß sei, und dass ihm deshalb eine 
zweite Chance geboten wurde.  .
Im Gespräch mit dem ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und dem 
Ressortleiter Politik, Martin Klingst sprach sich Sigmar Gabriel 
außerdem für einheitlichere Regelungen beim Klimaschutz aus. Lösungen
könne es nur auf einer internationalen Ebene geben. Dabei komme der 
EU eine zentrale Bedeutung zu. "Die Nationalstaaten kriegen alleine 
nichts hin", sagte der  Umweltminister.
Gabriel sprach sich bei der Veranstaltung der Hamburger 
Wochenzeitung DIE ZEIT dafür aus, die Entwicklungsländer beim 
Klimaschutz stärker zu unterstützen: "Die Ansprüche der 
Entwicklungsländer sind berechtigt".  Gabriel bekräftigte seine 
Meinung gegen eine Debatte über ein Tempolimit 130 auf deutschen 
Autobahnen, um die CO2-Emissionen zu senken. Die Diskussion halte er 
für eine "Verniedlichung des Klimaproblems". Man dürfe nicht auf die 
Tricks der Automobil- und Kraftstoff-Lobby hereinfallen, die vom 
eigentlichen Problem ablenken wollten. Gegen die CO2-Emission müsse 
an der Technologie gearbeitet werden: "Es müssen neue Motoren und 
Kraftstoffe entwickelt werden." Es gehe um die "Umstellung der 
Technologiegesellschaften." Ein Tempolimit sei lediglich sinnvoll, um
die Zahl der Unfälle, aber nicht den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Gabriel äußerte sich auch zum aktuellen Umfragetief der SPD. 
Hauptproblem sei es für seine Partei, dass das Vertrauen der 
Bevölkerung in die Gestaltungsmöglichkeiten der Politik erschüttert 
sei. Die SPD müsse klassische sozialpolitische Antworten in Frage 
stellen. Zum Beispiel sei die wachsende Notwendigkeit der 
Selbstverantwortung bei Rente und Gesundheit mit alten Grundsätzen 
der Sozialdemokraten nur schwer zu vereinen. Er sei für die Rente mit
67, betonte Gabriel, allerdings gebe es Berufe, die man in diesem 
Alter nicht mehr vollständig ausfüllen könne. Für die betroffenen 
Menschen müssten Sondermodelle geschaffen werden: "Oder können Sie 
sich einen 67jährigen Polizeibeamten vorstellen, der ein 
Einbrecherauto jagt?"

Pressekontakt:

Silvie Rundel
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040 / 32 80 - 344
Fax: 040 / 32 80 - 558
E-Mail: rundel@zeit.de

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