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Sohn der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin zieht Parallelen zwischen Terror und Gnade

Hamburg (ots)

Felix Ensslin, Sohn der toten RAF-Terroristin
Gudrun Ensslin, sieht eine enge Verbindung zwischen der staatlichen 
Begnadigung und dem Terror der Roten Armee Fraktion. Kurz vor der 
Entlassung der Terroristin Brigitte Mohnhaupt und der Entscheidung um
die Begnadigung von Christian Klar schreibt Ensslin in der ZEIT: "Was
haben Gnade und Terrorismus gemein? Beide sind grundlos und verweisen
damit auf die Dimension eines souveränen Aktes außerhalb der 
bestehenden Ordnung."
Für Ensslin brechen Terror und Gnade bestehende Rechtsvorschriften
- wenn auch in unterschiedlicher Form. Der Terror ziele auf die 
Zerstörung jener Gesetze ab, die Gnade hingegen schaffe eine Ausnahme
und setze Vorschriften vorübergehend außer Kraft. Terror und Gnade 
appellieren somit beide an eine andere Herrschaftsordnung. Ensslin: 
"Ihnen gemein ist die beunruhigende und unbequeme Möglichkeit, dass 
die Welt so, wie sie ist, nicht das letzte Wort, nicht der einzige 
logos ist, aus dem Realität erschaffen werden kann." Eine Begnadigung
"verwiese in sich selbst schon darauf, dass die Welt, so wie sie ist,
nicht die einzig denkbare - vielleicht sogar nicht die wirklich 
wünschenswerte - ist".
Ensslin fordert Respekt gegenüber den Opfern des Terrorkampfes und
ihren Angehörigen: "Niemand hat das Recht - und es gibt auch keine 
Notwendigkeit -, jener Erfahrung des Verlusts mit anderem als offenem
Ohr und Mitgefühl entgegenzutreten. Das gilt im Übrigen ebenfalls für
die Menschen, die wie auch ich Angehörige verloren haben, die sich 
selbst getötet oder in dem Kampf, den sie gewählt und anderen 
aufgezwungen haben, umgekommen sind."
Weder die seit 1982 inhaftierte Brigitte Mohnhaupt noch Christian 
Klar haben bislang öffentlich Reue für ihre Taten gezeigt.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 13 vom 22. März 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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