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Autor Wolf Schneider hält Arbeit für den Schlüssel zum Glück

Hamburg (ots)

Für den Autor und Sprachkritiker Wolf Schneider
ist Arbeit wichtiger zum Glücklichsein als die Ehe. "Ich würde jedem 
Menschen raten: Arbeite an gegen das Ungemach, das andere dir 
bereiten. Gegen die Dämlichkeiten der Verleger. Die Scheußlichkeiten 
des Lebens. Es ist besser, den Keller aufzuräumen, als sich in Trauer
zu ergehen", sagt der Stilkritiker Schneider, dessen neuestes Buch 
ein Ratgeber ist mit dem Titel "Glück! Eine etwas andere 
Gebrauchsanweisung".
Der ehemalige Leiter der Hamburger Journalistenschule und 
Chefredakteur der Welt ist froh darüber, dass er mit 81 Jahren noch 
viel Arbeit hat. "Ich war noch nie so gefragt, als Autor und Dozent",
sagt er der ZEIT. "Ich verbringe täglich sechs bis sieben Stunden am 
Schreibtisch. Das ist mein Glück. Die Leute rufen mich an und fordern
mich, und ich liefere pünktlich saubere Ware ... Wer etwas erreichen 
will, strebt nicht nach Glück, sondern nach einem Werk. Man darf 
nicht zu viel Zeit für Faulenzerei oder Privatleben vergeuden."
Macht hat Schneider nach eigener Wahrnehmung nie ausgeübt, außer 
als Leiter der Journalistenschule. Dort habe er sich gefühlt wie ein 
"Monarch in einem winzigen Königreich". Er habe die Möglichkeit 
gehabt, "die Schüler nach meinen Vorstellungen zu formen. Ich habe 
den Lernerfolg erzwungen. Manche habe ich ganz schön gezwiebelt". Als
Sprachwächter kannte er keine Nachsicht: "Ich liebe die Sprache, 
deshalb ärgere ich mich. Ich sehe überall Schwachsinn ohnegleichen, 
sogar in der neuen Brockhaus-Enzyklopädie. Ich setze meinen Ärger um 
in Rache. Ich will heimzahlen. Das tue ich in meinen Kolumnen."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 18 vom 26. April 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

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