Popkünstler Rufus Wainwright verneigt sich vor klassischer Musik
Hamburg (ots)
Der amerikanischen Songschreiber und Popkünstler Rufus Wainwright versteht sein neues in Berlin-Köpenick aufgenommenes Album "Release the Stars" als "Verneigung vor der klassischen Musik". Der ZEIT sagt er: "Immer wenn ich klassische Musik hörte, habe ich mich auch mit der Lebensgeschichte der Komponisten beschäftigt, und die Kraft und manchmal auch der blinde Wille, den diese Leute beim Verfolgen ihrer Vision an den Tag legten, haben immer einen Funken Hoffnung in mir geweckt. Diese Erfahrung möchte ich an alle weitergeben, die mit der Popkultur von heute aufwachsen müssen."
Für den homosexuellen Wainwright, der jetzt im Auftrag der Metropolitan Opera in New York eine Oper mit dem Arbeitstitel "Primadonna" schreibt, war die Oper immer schon faszinierend: "Um 1986, 1987 herum, als ich die Oper für mich entdeckte, war Schwulsein verbunden mit Aids und Tod. Das stand jedenfalls als Drohung an der Wand, und ich denke, etwas von dieser Erfahrung hat sich schon immer in der Oper gespiegelt, ob es nun um ein Dasein in Heimlichkeit ging, um die Angst vor Syphilis oder öffentlicher Bestrafung. Da war immer diese enge Verbindung zum Tod, zum Scheitern, zur Zurückweisung durch die Gesellschaft."
Berlin fasziniert Wainwright. "Es hat mich an einen Ort gezogen, an dem wirklich Schreckliches passiert ist und die Geister davon bis heute umgehen. Ich kam darauf, weil es in New York immerzu hieß: Oh, nach dem 11. September ist nichts mehr, wie es war, wir sind total ruiniert. Den Leuten sagte ich: Moment mal, an anderen Orten ist viel Schlimmeres passiert. Was ich dann in Berlin entdeckt habe, waren aber nicht Ruinen, es war die Fähigkeit zur Selbsterneuerung," sagt er der ZEIT.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 21 vom 16. Mai 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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