Experte beklagt "Hochbegabtenförderhysterie" in Deutschland
Hamburg (ots)
Eine "Hochbegabtenförderhysterie" beklagt der Marburger Psychologie-professor Detlef H. Rost in der ZEIT. Verunsichert durch Medienberichte wendeten sich schon Eltern zweijähriger Kinder an ihn, um einen Rat zu deren optimaler Förderung zu bekommen. Dabei, so Rost, gehöre "zu einer normalen Entwicklung eines Kindes das freie Spiel und dass sich das Kind wohlfühlt".
Viele Vorurteile über hochbegabte Kinder seien falsch, erläutert Rost. Dass sich beispielsweise ein Kind im Unterricht langweile, sei gemeinhin kein Zeichen von Hochbegabung, sondern von schlechtem Unterricht. Hochbegabte seien auch nicht psychisch instabiler als Normalbegabte, vielmehr seien sie genau so stabil, oder sogar stabiler. Zwar seien mehr Jungs hochbegabt als Mädchen, dafür seien sie aber auch bei den extrem schwach Begabten in der Mehrheit.
Detlef H. Rost gilt als einer der führenden deutschen Begabungsforscher. Seit 20 Jahren arbeitet er an einer einzigartigen Langzeitstudie zum Thema Hochbegabung. 1987 wurde bei über 7000 Drittklässlern die Intelligenz gemessen. 151 Schüler hatten einen Intelligenzquotienten ("IQ") von 130 oder höher, sie gelten als hochbegabt. Verglichen wird ihre Entwicklung mit einer Gruppe durchschnittlich intelligenter Altersgenossen.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 23 vom 31. Mai 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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