NS-Raubkunst: Drei Meisterwerke in Züricher Tresorfach beschlagnahmt
Hamburg (ots)
In dem Züricher Tresorfach des NS-Kunsträubers Bruno Lohse sind drei Meisterwerke des Impressionismus beschlagnahmt worden. Wie die ZEIT berichtet, handelt es sich bei den beschlagnahmten Ölgemälden um Claude Monets "Vue de Vetheuil, l'Hiver" (1879), Auguste Renoirs "La Baie du Moulin Huet a traverse les Arbres - Guernsey" (1883) und Camille Pissarros "Le Quai Malaquais et l'Institut" (1903). Den Pissarro hatte die Gestapo 1938 aus dem Wiener Haus des Verlegers Gottfried Bermann Fischer geraubt, nachdem die jüdische Familie aus Österreich geflüchtet war.
Im Januar dieses Jahres wurden der in Zürich lebenden Tochter und alleinigen Erbin des Verlegers, Gisela Bermann Fischer, Auskünfte über den Verbleib des Bildes angeboten - gegen Zahlung eines "Finderlohns" von 18 Prozent des Pissarro-Marktwertes. Bermann Fischer weigerte sich zu zahlen. Erst später habe sie erfahren, so berichtet Bermann Fischer der ZEIT, dass einer der beiden Finder ein enger Vertrauter und Helfer von Bruno Lohse war. Dieser angebliche Finder, ein deutscher Kunsthändler, hatte schon seit Jahren Zugang zu dem Tresor und den Bildern. Gegen den Kunsthändler ermittelt nun die Münchner Staatsanwaltschaft wegen versuchter Erpressung.
Von den ursprünglich 14 Kunstwerken, die sich im Besitz einer von dem Göring-Agenten Bruno Lohse beauftragten Liechtensteiner Stiftung befanden, wurden elf Gemälde von Künstlern wie Sisley, Dürer und Kokoschka seit 1978 verkauft oder verschenkt.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 24 vom 6. Juni 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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