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Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Hertie-Stiftung: 29 Millionen EUR für Modellprojekte - neuer Auszahlungsrekord im Jahr 2009

Frankfurt/Main (ots)

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat für ihre Projektarbeit in der vorschulischen und schulischen Erziehung, der akademischen Bildung und der Forschung im Jahr 2009 29,4 Mio. EUR ausgezahlt und damit einen neuen Rekord erzielt. Gleichzeitig konnte sie die Vermögenseinbußen, die sie 2008 im Zuge der Finanzmarktkrise hinnehmen musste, nahezu ausgleichen, so der Vorstandsvorsitzende, Dr. Michael Endres, heute auf der Jahrespressekonferenz am Sitz der Stiftung: "Durch ein breit gefächertes Portfolio war es möglich, den Wert des Vermögens nach dem Einbruch im letzten Jahr wieder substanziell zu steigern. Die Nachhaltigkeit der Projektarbeit ist damit gesichert". Mit einem Vermögen von rund 800 Mio. EUR zählt die Hertie-Stiftung zu den größten deutschen Privatstiftungen. Die Gesamterträge aus dem Vermögensmanagement beliefen sich 2009 auf 27,1 Mio. EUR, davon 15,5 Mio. EUR aus Wertpapieranlagen und 5 Mio. EUR aus Immobilien. Mit einer Performance auf das Gesamtvermögen von +9,2 Prozent konnte die Stiftung ihre Vermögensverluste des Vorjahres nahezu ausgleichen.

Die Neuerungen in der Projektarbeit der Stiftung im Überblick:

   - Der Bundeswettbewerb Jugend debattiert zählt in seinem neunten 
     Durchgang mit rund 90.000 Schülerinnen und Schülern 10.000 
     Teilnehmer mehr als im Vorjahr und soll weiter wachsen: Die 
     Kultusministerien der Länder erhöhen ihr personelles und 
     finanzielles Engagement und ermöglichen damit die Ausweitung des
     Projekts.
   - "frühstart - Deutsch und interkulturelle Bildung im 
     Kindergarten": Die Hertie-Stiftung lässt den Projektverlauf an 
     den zurzeit 36 Kindergärten in zehn hessischen Städten 
     wissenschaftlich begleiten. Sie erhofft sich davon Aufschluss 
     über Möglichkeiten einer Ausweitung dieses "hessischen Modells" 
     auf andere Bundesländer.
   - Ihren 1.000sten Stipendiaten - alle ehemaligen mitgezählt - hat 
     die START-Stiftung gGmbH 2009 in ihr START-Stipendienprogramm 
     für engagierte Schülerinnen und Schüler mit 
     Migrationshintergrund aufgenommen. Im kommenden Schuljahr wird 
     die Zahl der Stipendiaten auf annähernd 700 steigen. Mehr als 
     2.000 Schülerinnen und Schüler haben sich um die 180 
     ausgeschriebenen Stipendien beworben.
   - Noch bis zum 23. Juni 2010 läuft die Ausschreibung im Wettbewerb
     Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur 
     Ausbildungsreife führen. Die "Starken Schulen" sind 
     überdurchschnittlich erfolgreich: An den 39 Landes- und 
     Bundessiegerschulen 2009 bleiben nur etwa fünf Prozent der 
     Schüler ohne Abschluss, wohingegen der Bundesdurchschnitt bei 
     rund 30 Prozent liegt.
   - Das Modellprojekt stark! Verantworte Deine Zukunft: "stark!" 
     unterstützt ausgewählte Schülerinnen und Schüler im 
     Hauptschulzweig durch individuelle Bildungspläne und Betreuung. 
     Nach dem Projektstart 2009 in Berlin kommen 2010 die Standorte 
     Frankfurt am Main und Mannheim hinzu.
   - Im Themenfeld Hochschule und Neurowissenschaften richtet die 
     Stiftung ihren Blick zunehmend über Deutschland hinaus auf 
     Europa: Die Hertie-Senior-Forschungsprofessur 
     Neurowissenschaften ging 2009 erstmals an einen Schweizer 
     Wissenschaftler. Die Stiftung wird diesen Weg weiterbeschreiten,
     indem sie die nächste Hertie-Senior-Forschungsprofessur 2011 
     europaweit ausschreibt. Von Anfang an europäisch ausgerichtet 
     ist der Eric Kandel Preis für junge Neurowissenschaftler, den 
     die Stiftung im Oktober erstmals vergeben hat.
   - Ihr Engagement für das Hertie-Institut für klinische 
     Hirnforschung (HIH) in Tübingen, das leistungsstärkste 
     Forschungsinstitut für neurologische Erkrankungen in Deutschland
     und eine der drei führenden Einrichtungen in Europa, hat die 
     Stiftung 2009 nochmals ausgeweitet: Sie stellt dem HIH bis 2015 
     weitere 6,5 Mio. EUR zur Verfügung, sodass sich ihre 
     Investitionen in das Institut seit seiner Gründung im Jahr 2001 
     auf insgesamt 30 Mio. EUR belaufen. Die neuen Mittel fließen in 
     die Erweiterung des HIH von vier auf sechs Abteilungen.
   - Die Hertie School of Governance (HSoG) in Berlin erlebte 2009 
     nach fünf Jahren Aufbau einen Wechsel an der Spitze: Neuer 
     akademischer Leiter ist der Soziologe Prof. Helmut K. Anheier, 
     der nach mehreren Stationen an internationalen Hochschulen - 
     darunter die University of California und die London School of 
     Economics - zuletzt an der Universität Heidelberg gelehrt hat 
     und das dortige, von ihm mitgegründete Centrum für Soziale 
     Investitionen weiterhin führen wird. Die HSoG bleibt auf 
     Wachstumskurs: Sie hat mittlerweile über 200 Studierende in zwei
     Masterstudiengängen und einem Doktorandenstudiengang.
   - "Horizonte - Das Lehramtsstipendium für Migranten" fördert 
     zurzeit rund 40 Lehramtsstudierende und Referendare an den 
     Standorten Frankfurt, Berlin und Hamburg. Zum Wintersemester 
     kommen die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen 
     hinzu. Die Stiftung plant, das Programm im laufenden Jahr auf 
     Erzieherinnen und Erzieher auszudehnen.
   - 322 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen nahmen im Juni 
     2009 in Berlin ihr Zertifikat zum audit berufundfamilie entgegen
     - ein neuer Rekord. Zum Jahresbeginn 2010 hat die 
     berufundfamilie Service GmbH als hundertprozentige Tochter der 
     berufundfamilie gGmbH ihre Arbeit aufgenommen: Sie zeichnet für 
     die Auditierungen sowie zahlreiche Fortbildungs- und 
     Beratungsangebote verantwortlich.
   - In ihrem Engagement für Frankfurt und die Region setzt die 
     Hertie-Stiftung mit der Hertie-Studie FrankfurtRheinMain, die im
     September 2010 erscheinen wird, einen neuen Akzent. Die 
     Hertie-Studie FrankfurtRheinMain schreibt in ihrer Art die 
     Hertie-Berlin-Studie 2009 fort und erweitert diese Stadtstudie 
     neuen Typs um regionale Fragestellungen.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung baut auf dem Lebenswerk des 1972 verstorbenen Stifters Georg Karg, Inhaber der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH, auf. In Fortführung seiner Pläne und auf Initiative der Kinder und Erben, Brigitte Gräfin von Norman und Hans-Georg Karg, wurde am 10. Dezember 1974 die "Gemeinnützige Hertie-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft, Erziehung, Volks- und Berufsbildung" mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet. 97,5 Prozent der Anteile der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH wurden in diese Stiftung eingebracht. Seit 1998 hält die Stiftung keine Unternehmensbeteiligungen mehr. Bis heute hat sie Fördermittel in Höhe von 230 Mio. EUR vergeben, darunter 38,7 Mio. EUR in Hessen, wo sie die größte Stiftung ist.

Pressekontakt:

Gemeinnützige Hertie-Stiftung,
Leiterin Information und Kommunikation,
Dörte Florack, Tel.: 069/660 756-167, FlorackD@ghst.de

Pressetext und Tätigkeitsbericht im Netz: www.ghst.de

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