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Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Projekt "Deutsch & PC" soll Bildungschancen der Ausländerkinder verbessern: Kooperation der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und des Hessischen Kultusministeriums an Frankfurter Grundschulen

Frankfurt (ots)

Mit einem gemeinsamen Modellprojekt unter dem
Titel "Deutsch & PC" wollen die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und das
Hessische Kultusministerium an drei Grundschulen im Frankfurter
Gallusviertel den frühzeitigen Erwerb der deutschen Sprache bei
Zuwandererkindern in besonderer Weise fördern. Gleichzeitig sollen
die Grundlagen für eine Medienkompetenz gelegt werden. Ausgewählt
dafür wurden drei Frankfurter Grundschulen mit einem besonders hohen
Ausländeranteil: die Ackermannschule (48 Prozent), die
Günderrodeschule (65 Prozent) und die Hellerhofschule (60 Prozent).
Das auf fünf Jahre angelegte Projekt wird von der Stiftung mit 2,5
Millionen Mark gefördert. Das Kultusministerium selbst stellt unter
anderem 100.000 Mark für die Anschaffung von PCs zur Verfügung.
Darüber hinaus gewährt das Kultusministerium den drei Schulen schon
heute jeweils zwei Lehrerstellen für den Unterricht zur Förderung
zugewanderter Schülerinnen und Schüler.
Derzeit erhalten rund 85 Prozent der deutschen Schülerinnen und
Schüler ein Abschlusszeugnis, aber nur 71 Prozent ihrer ausländischen
Mitschülerinnen und Mitschüler. Das Abitur erreicht jeder dritte
deutsche, aber nur jeder zehnte ausländische Schüler. "Die mangelnde
Beherrschung der deutschen Sprache ist ein Haupthindernis für den
schulischen Erfolg und die berufliche Karriere vieler Kinder
ausländischer Eltern", erklärte Kultusministerin Karin Wolff heute
(Freitag, 24. November 2000) bei der Vorstellung des Projekts in der
Hellerhofschule. "Die Hessische Landesregierung möchte diesen
Teufelskreis durchbrechen", ergänzte Wolff und begrüßte ausdrücklich
das Engagement der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die das Projekt,
das zunächst auf fünf Jahre angelegt ist, mit 2,5 Millionen Mark
fördern wird. Damit sollen vier volle Lehrerstellen,
Unterrichtsmaterialien und Computer finanziert werden. "Es ist uns
ein besonderes Anliegen, die gesellschaftliche Anschlussfähigkeit
benachteiligter Schülerinnen und Schüler zu verbessern", erklärte Dr.
Roland Kaehlbrandt, Geschäftsführer der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung, die Motivation der Stiftung.
Nach organisatorischen Vorbereitungen ab Februar 2001 werden alle
drei Schulen das Projekt mit Beginn des Schuljahres 2001/2002 in der
Jahrgangsstufe 1 in ihr Schulprogramm einbinden. In der Praxis sieht
das so aus: In den Fächern Deutsch und Mathematik (jeweils fünf
Wochenstunden) werden alle ersten Klassen in zwei Gruppen und
parallel unterrichtet, gegebenenfalls auch im Team von zwei
Lehrkräften. Die Klassenkonferenz entscheidet darüber, welche
Schülerinnen und Schüler der besonders sprachlich zu fördernden
Gruppe zugewiesen werden.
Es ist davon auszugehen, dass diese Gruppe jeweils acht bis zehn
Schülerinnen und Schüler umfasst. Der Unterricht in der
"Sprach-Fördergruppe" wird nach dem geltenden Rahmenplan für die
Grundschule erteilt, der Unterrichtsstoff aber entsprechend
didaktisch und methodisch aufbereitet. Ziel ist es, ein besseres
inhaltliches und sprachliches Verständnis zu ermöglichen. In den
nachfolgenden Klassenstufen soll die gezielte Sprachförderung durch
schulinterne Konzepte fortgeführt werden.
Das Kooperationsprojekt von Kultusministerium und Hertie-Stiftung
wird wissenschaftlich begleitet. Ziel ist der Nachweis, dass der
frühe Erwerb der deutschen Sprache - verbunden mit einer
Medienkompetenz - die Chancen von ausländischen Schülerinnen und
Schüler auf qualifizierte Schulabschlüsse erhöht. "Damit verbinden
wir nicht zuletzt auch die Hoffnung auf bessere Lebens- und
Berufsperspektiven sowie eine stärkere Integration unserer
ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in die Gesellschaft
unseres Landes", erklärte die Kultusministerin.

Kontakt:

Hessisches Kultusministerium
Pressesprecher
Ralf Hörnig
Luisenplatz 10
65185 Wiesbaden
Telefon 0611 - 368 20 06
Telefax 0611 - 368 20 96
pressestelle@hkm.hessen.de
www.kultusministerium.hessen.de

Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Information und Kommunikation
Claudia Finke
Lyoner Straße 15
60528 Frankfut
Telefon 069 - 665 62 419 / 0170- 27 26 975
Telefax 069 - 665 62 409
FinkeC@ghst.de
www.ghst.de

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