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"Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert": Dennis Ball gewinnt den Wettbewerb der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung

Frankfurt (ots)

Der Sieger des Rhetorik-Wettbewerbs "Jugend
debattiert", den die Gemeinnützige Hertie-Stiftung Anfang des Jahres
in Frankfurt ausgeschrieben hatte, heißt Dennis Ball. Der 18-jährige
Oberstufenschüler an der Freiherr-vom-Stein-Schule setzte sich im
öffentlichen Finale gegen Sharon Rohde (Anna-Schmidt-Schule; Platz
2), David Immanuel Schröder (Heinrich-von-Gagern-Gymnasium; Platz 3)
und Anna Lutz-Bachmann (Lessing-Gymnasium, Platz 4) durch.
"Soll in Deutschland ein Gesetz zum Schutz der Landessprache
eingeführt werden?" Eine knappe halbe Stunde lang diskutierten und
argumentierten die vier jungen Finalisten unter den Augen einer
prominent besetzten Jury: Neben dem Kabarattisten Matthias Beltz, dem
Rhetorikberater Friedhelm Franken und Andreas Platthaus, Redakteur
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, gehörten ihr an der Präsident
des Hessischen Landtages, Klaus Peter Möller, sowie Dr. Heinz-Dieter
Sommer, stellvertretender Intendant und Programmdirektor Hörfunk des
Hessischen Rundfunks, Prof. Dr. Gert Ueding, Seminar für Allgemeine
Rhetorik an der Universität Tübingen, und die Hessische
Kultusministerin Karin Wolff.
Beurteilt wurde nach inhaltlichen und formalen Kriterien: Wie
glaubwürdig ist die Argumentation? Setzt sich der Redner mit dem
gegnerischen Standpunkt auseinander? Gewichtet er die Sachargumente?
Hält er sich an Redezeit und Thema? Argumentiert er verständlich,
klar, plausibel, schlüssig? Dennis Ball, der am Ende in der
Jury-Wertung vorne lag, gewann 1.000 DM, ein eintägiges
Rhetorik-Seminar und eine Berlin-Reise. "Mein nachhaltigster Eindruck
des Wettbewerbs", sagt er, "war die Entwicklung vom kontroversen
Streitgespräch voller Provokation, das zunächst die Ausscheidungen in
den Vorrunden bestimmte, hin zu einer sachlichen, ruhigen und
strukturierten, vor allem aber zielorientierten Debatte, wie wir sie
heute im Finale erlebt haben".
Das Gymnasium, das Dennis Ball besucht, die
Freiherr-vom-Stein-Schule in Frankfurt, kann sich mit ihrem
erfolgreichen Schüler freuen. Sie erhielt von der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung einen Zuschuss für eigene Rhetorik-Projekte in Höhe
von 5.000 DM. Studiendirektor Wolfgang Köhler nahm den Preis
entgegen: "Wir freuen uns riesig und haben uns spontan entschlossen,
das Geld für Bühnenelemente in unserer Sprach- und Sprechwerkstatt zu
verwenden - außerdem soll es einen schuleigenen Rhetorik-Wettbewerb
geben - unter der Leitung von Dennis Ball."
Diese Art von Schneeballeffekt ist das Ziel des Projektes
"Rhetorik in die Schule! Jugend debattiert". Die Gemeinnützige
Hertie-Stiftung möchte damit einen Beitrag zur Sprachkultur in
Deutschland und zur Vorbereitung der Jugendlichen auf die
Kommunikationsgesellschaft leisten.
Um die Verankerung der Rhetorik in der Schule voranzubringen,
hatte die Stiftung Lehrkräfte und Referendare in Frankfurt von Beginn
an in das Projekt einbezogen. In Kooperation mit dem Hessischen
Landesinstitut für Pädagogik wurde ihnen im März 2001 eine
kostenlose, als dienstliche Veranstaltung anerkannte
Rhetorik-Fortbildung angeboten, die helfen sollte, mit den Schülern
im Unterricht gezielt auf den Wettbewerb hinzuarbeiten. 90
Lehrerinnen und Lehrer, etwa die Hälfte davon aus Berufsschulen,
haben dieses Angebot angenommen. Im Mai 2001 hat die Stiftung dann
eigens konzipierte Schülerseminare mit Profi-Trainern organisiert, um
die rhetorischen Fähigkeiten der Jugendlichen gezielt auszubilden.
Die Zahl der Anmeldungen hat die Erwartungen weit übertroffen: 370
Schülerinnen und Schüler sind der Einladung der Stiftung gefolgt,
zahlreiche Klassenverbände haben das Training besucht. Der
Rhetorik-Wettbewerb schloss sich an die Schülerseminare an und sollte
aus Sicht der Stiftung eine Plattform bieten, die erlernten
Fähigkeiten in der Praxis unter Beweis zu stellen.
Nähere Informationen zum Projekt "Rhetorik in die Schule! Jugend
debattiert", das die Gemeinnützige Hertie-Stiftung auch in den Jahren
2002 und 2003 in Frankfurt am Main weiterführen wird, erhalten
interessierte Schüler und Lehrkräfte von Ralf Langhammer,
Projektleiter "Jugend debattiert" der Stiftung unter 069 - 660 756
146 oder per Mail:  Jugend-debattiert@ghst.de. Die Stiftung hat
außerdem ein Gutachten und eine Dokumentation "Rhetorik in Schule und
Hochschule" publiziert. Beide Schriften können unter der genannten
Telefonnummer bzw. Mailadresse angefordert werden.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung arbeitet in den Schwerpunkten
Erziehung/Bildung und Soziales, Neurowissenschaften/multiple Sklerose
und Europäische Integration. In ihrem Schwerpunkt Erziehung/Bildung
will die Stiftung durch Iniitierung und Förderung von Modellprojekten
Impulse geben. Ziel ist es, benachteiligte Schüler und Schulformen zu
unterstützen und Beiträge zur Erneuerung und Qualitätssteigerung des
deutschen Schulwesens zu leisten.
Dieser Text und Fotos der Finaldebatte sind im Internet zum
Herunterladen verfügbar: www.ghst.de oder
www.jugend-debattiert.ghst.de.

Kontakt:

Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Information / Kommunikation
Claudia Finke
Lyoner Str. 15, 60528 Frankfurt
Tel.: 069 - 660 756 143 und 0170 - 27 26 975
Fax: 069 - 660 756 303
FinkeC@ghst.de

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