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Die Consultingbranche ist weiter guter Stimmung bei gleichzeitig starken Marktveränderungen
Aktuelle BDU-Studie weist für das Jahr 2000 einen Branchenumsatz von 23,8 Milliarden DM aus
Wachstum beträgt im Vergleich zum Vorjahr 11,8 Prozent

Bonn (ots)- Die Nachfrage nach Unternehmensberatungsleistungen
bewegt sich in Deutschland trotz leichter Abschwächung der
Steigerungsraten auch im Jahr 2000 auf hohem Niveau. Der Gesamtumsatz
der Branche stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent auf den
neuen Höchststand von 23,8 Milliarden DM (1999: 21,3 Milliarden DM).
Diese Zahlen stellte der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater
BDU e.V. in seiner Studie `Facts & Figures zum Beratermarkt 2000` bei
der BDU-Jahrespressekonferenz am 7. Dezember 2000 in Düsseldorf vor.
Nachdem das Geschäft rund um die Euro-Einführung sowie die Umstellung
der Standardsoftware und Programmsysteme nach dem Jahrtausendwechsel
abgenommen hat, finden die Unternehmensberater ihre Geschäftsfelder
zunehmend in den neuen Anforderungen und Möglichkeiten der
Informations- und Telekommunikationstechnologien (IT). Ein Indiz
hierfür ist laut BDU-Studie die voraussichtliche Zunahme von
Beratungsprojekten, die zumindest einen E-Commerce-Anteil beinhalten,
von heute 38 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2001.
"Die Umstellungen auf das E-Business machen neben der IT-Beratung
und den IT-Services in hohem Maße auch strategische und vor allem
organisatorische Anpassungen in den Unternehmen notwendig. Hier
werden die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt",
prognostiziert BDU-Präsident Jochen Kienbaum.
Insgesamt waren 2000 in Deutschland 68.000 Management-, IT- und
Personalberater in rund 14.700 Beratungsgesellschaften tätig. Der BDU
schätzt den Anteil der 40 größten Consultingfirmen am Gesamtmarkt auf
mittlerweile 47 Prozent (1999: 45 Prozent), dies entspricht einem
Umsatz in absoluten Zahlen von 11,2 Milliarden DM. Der Marktanteil
der kleineren Beratungsfirmen und Einzelberater liegt bei rund 17
Prozent und einem Umsatz von 4,1 Milliarden DM. Während die TOP 40
der Branche mit durchschnittlichen 18 Prozent kräftige
Wachstumssprünge verzeichnen, fallen die Steigerungsraten bei
mittelgroßen Beratungsgesellschaften mit durchschnittlich 9 Prozent
und bei kleineren Marktanbietern mit 2,5 Prozent deutlich moderater
aus.
Die stärkste Nachfrage nach Unternehmensberatungsleistungen kommt
auch in diesem Jahr weiter aus Unternehmen des Kredit- und
Versicherungswesens. Der Anteil stieg von 22 Prozent im Jahr 1999 auf
27 Prozent im Jahr 2000. Die Branche ist durch Online-Banking und
Direktversicherer stark in Bewegung geraten und die klassischen
Unternehmen aus dem Bereich Financial Services suchen nach
Möglichkeiten, auf die veränderte Konkurrenzsituation zu reagieren.
Leicht rückläufig ist die Nachfrage nach Unternehmensberatung aus dem
Handel und der Öffentlichen Verwaltung.
Durch den Abschluss der Umstellungsprojekte rund um den
Jahrtausendwechsel und die abnehmende Beratungsintensität bei der
Euro-Einführung ist der Umsatzanteil des Beratungsfeldes
IT-Beratung/IT-Services von 46 Prozent im Jahr 1999 auf 43,4 Prozent
im Jahr 2000 zurückgegangen. Weiterhin bleibt dieser Bereich jedoch
mit Abstand der umsatzstärkste. Der Anteil der Strategieberatung
beträgt 27,5 Prozent (1999: 26 Prozent), der Organisationsberatung
24,5 Prozent (1999: 23 Prozent) und des Human-Resource-Managements
4,6 Prozent (1999: 5 Prozent).
Der Wettbewerb in der Branche hat sich weiter verstärkt. Der Markt
ist in Bewegung. So haben beispielsweise die großen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, ihre Beratungsaktivitäten
zunehmend aus dem Mutterhaus in rechtlich selbstständige Unternehmen
ausgegliedert und suchen zunehmend nach strategischen Partnern .
Ernst & Young Consulting haben diese Entwicklung bereits vollzogen
und sind eine Fusion mit Cap Gemini und Gemini Consulting
eingegangen. Eine vor kurzem angedachte Fusion des Consultingablegers
von PriceWaterhouseCoopers mit Hewlett Packard wurde allerdings
zurückgestellt. Aus den USA drängen ebenfalls finanziell gut
ausgestattete Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in den lukrativen
deutschen Beratungsmarkt, auf der Suche nach potentiellen
Kooperationspartnern und qualifizierten Mitarbeitern. In stürmisches
Fahrwasser sind in den letzten Monaten eine Vielzahl von jungen
Internet-Beratungsunternehmen geraten. Der Boom der
Internet-Startups, die Berater- und Technologie-Leistung in Anspruch
nahmen, ist abgeflaut. Darauf spezialisierte Consulting- und
Multimedia-Agenturen, die bisher auf rapides Wachstum ausgerichtet
waren, stehen nun vor mangelnder Auslastung. Vor diesem Hintergrund
erwartet der BDU eine weitere Marktbereinigung, zumal das
Investoren-Interesse an diesem Sektor durch diese Entwicklung
gesunken ist.
Ab dem 1. Januar 2001 wird der bisherige Vize-Präsident Rémi
Redley das BDU-Präsidentenamt übernehmen. Er war am 4. Oktober 2000
in Berlin von der BDU-Mitgliederversammlung gewählt worden. Redley
löst damit Jochen Kienbaum in der Führung ab, der nach sechsjähriger
Präsidiumsarbeit - davon 1999 bis 2000 als Präsident - nicht wieder
kandidierte. Rémi Redley ist Inhaber der 1978 gegründeten
Goossens-Redley Unternehmensberatung, Berlin. Der 49-jährige ist auf
Unternehmensführung und -bewertung für technologieorientierte
Unternehmen spezialisiert. Unterstützt wird er künftig in seiner
Arbeit von den Vize-Präsidenten Dr. Lutz Mackebrandt, Vorstand der
CMS Unternehmensberatung AG (Berlin), Gregor Schönborn, CEO Kohtes
Klewes Gruppe (Düsseldorf) sowie Dr. Joachim Staude, Country Manager
Deutschland der TMP Worldwide Inc. (Frankfurt am Main).
Im BDU sind zur Zeit rund 16.000 Berater organisiert, die sich auf
über 500 Management-, IT- und Personalberatungsfirmen verteilen. Die
Mitgliedsunternehmen erzielten 2000 einen Gesamtumsatz von ca. sechs
Milliarden DM (1999: 5,3 Milliarden DM). Der Marktanteil konnte in
den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut werden und liegt
inzwischen bei 25 Prozent.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20 oder 0172/23 500 58
E-Mail:  rei@bdu.de

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