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BDU-Studie: "Personalberatung in Deutschland 2004/2005"
Personalberater gehen wieder verstärkt auf die Suche nach Führungskräften und Spezialisten

Bonn (ots)

Vertriebsspezialisten, Ingenieure, Verkaufsleiter und Controller
   besonders gefragt - Umsatz in der Personalberaterbranche stieg 
   2004 um knapp 16 Prozent
Die Personalberaterbranche in Deutschland hat die Talsohle im Jahr
2004 verlassen und ist wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt.
Im Vergleich zum Vorjahr 2003 stieg der Gesamtumsatz der Branche um
knapp 16 Prozent auf 880 Millionen Euro (2003: 760 Millionen Euro).
Besonders gesucht wurden Vertriebsspezialisten, Ingenieure,
Verkaufsleiter und Controller. In den letzten drei Jahren war
besonders die Klientennachfrage nach dem Kerngeschäft der
Personalberater - die Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften
- zurückgegangen. Dies sind Ergebnisse der Studie Personalberatung in
Deutschland 2004, die der Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. beim heute auf dem Petersberg bei Bonn
stattfindenden 7. Deutschen Personalberatertag vorstellte. "Trotz
aller konjunkturellen Unsicherheiten legen die Unternehmen die Hebel
jetzt langsam wieder um. Vor allem Fachleute für marktorientierte
Unternehmenspositionen waren gefragt", sagte BDU-Vizepräsident Dr.
Joachim Staude. Für das laufende Jahr bleiben die Marktteilnehmer
weiter optimistisch. Die Personalberater gehen 2005 von einer bis zu
zweistelligen Wachstumsrate aus.
Für das Jahr 2004 gaben 87 Prozent der befragten
Personalberatungen an, dass ihr Umsatz im Vergleich zum Vorjahr
gestiegen ist. Vor allem die Top-20 verzeichneten mit einem Anteil
von 95 Prozent ein Umsatzplus, bei den mittelgroßen (Jahresumsatz bis
ca. 4,5 Mio. Euro) waren es immerhin 90 Prozent und bei den kleineren
(Jahresumsatz unter 500.000 Euro) 82 Prozent. Rund 1.700
Personalberatungsfirmen boten ihre Dienstleistungen an und
beschäftigten dabei etwa 4.000 Berater. Die Zahl der Suchaufträge
stieg von 40.800 im Jahr 2003 auf 41.500 im Jahr 2004. Auf die Top-20
der Personalberatungsbranche entfiel mit 355 Millionen Euro rund 40
Prozent Marktanteil. Bei den mittelgroßen Beratungsfirmen betrug der
Anteil 33 Prozent (290 Millionen Euro), bei den kleineren 27 Prozent
(235 Millionen Euro). Die Suche und Auswahl von Fach- und
Führungskräften ist mit Abstand das Kerngeschäft der Personalberater.
85 Prozent des Branchengesamtumsatzes entfällt auf dieses
Beratungssegment (2003: 79 Prozent). Dies entspricht in absoluten
Zahlen einem Umsatz von 748 Millionen Euro.
Kandidaten sind in Gehaltsfragen kompromissbereiter
Die aufgrund des angespannten Arbeitsmarktes weiterhin ausgeprägte
fehlende Wechselbereitschaft und die weit verbreitete Immobilität
der Kandidaten haben den Personalberatern auch 2004 Schwierigkeiten
bereitet. Beim Abschluss eines neuen Vertragsverhältnisses wächst
auf der anderen Seite die Bereitschaft, sich auch in Gehaltsfragen
kompromissbereiter zu zeigen. "Die lange üblich gewesenen 10 bis
15-prozentigen Gehaltssteigerungen beim Jobwechsel werden von den
Kandidaten nicht mehr automatisch erwartet. Attraktive Angebote zur
Weiterbildung oder Programme zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und
Freizeit/Familie stehen alternativ hoch im Kurs", weist Dr. Wolfgang
Lichius, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung, auf
veränderte Rahmenbedingungen hin. Auf der Klientenseite sei
feststellbar, dass die Suchprofile, die den Personalberatern bei neu
zu besetzenden Positionen vorgelegt werden, immer komplizierter
würden. Die Unternehmen definierten ihre Kandidatenprofile überaus
eng und neigten zunehmend zu kaum erfüllbaren
Qualifikationsanforderungen, so Lichius. Infolgedessen und durch
teilweise schleppende Einstellungsentscheidungen in den Unternehmen
verlängere sich der Zeitraum zwischen der Beauftragung des
Personalberaters und der Vertragsunterzeichnung durch die
Wunschkandidaten. Augenscheinlich wird dies bei den Antworten auf die
Frage in der Studie, ob sich die durchschnittliche Dauer bis zur
endgültigen Stellenbesetzung in den letzten beiden Jahren verändert
hat. Bei der Anzeigensuche nannten 33 Prozent eine gestiegene
Laufzeit (gesunken: 11 Prozent), bei der Direktansprache sogar 63
Prozent (gesunken: 9 Prozent).
Öffentliche Hand sucht verstärkt die Unterstützung durch
   Personalberater
Unverändert kam auch 2004 die stärkste Klientennachfrage mit einem
Anteil von 47 Prozent (2003: 42 Prozent) aus dem verarbeitenden
Gewerbe. Die TIMES-Branche mit einem Anteil von fünfzehn Prozent
sowie die Finanzdienstleistungsbranche mit neun Prozent folgen auf
den weiteren Plätzen. 2005 erwarten die Personalberater vor allem aus
der Investitionsgüterindustrie, der TIMES-Branche, der
Finanzdienstleistungsbranche sowie dem Öffentlichen Sektor größere
Impulse für ihr Geschäft. In den genannten Branchen sagen jeweils
mehr als 50 Prozent, dass die Nachfrage in diesem Jahr
voraussichtlich steigen wird. Die TIMES- und
Finanzdienstleistungsbranche würde bei dieser prognostizierten
Entwicklung ihre über mehrere Jahre feststellbare
Nachfragezurückhaltung aufgeben und vermehrt in neues Personal
investieren. In der Öffentlichen Hand wurden bislang bei der Suche
von Fach- und Führungskräften noch zögerlich Personalberater
hinzugezogen. Da aber nun vermehrt Kandidaten mit Erfahrung und
Know-how aus der Wirtschaft gesucht werden, entsteht hier ein
Wachstumsfeld für die Branche in Deutschland.
Vergütung erfolgt überwiegend nach Festhonoraren
Bei der Zusammenarbeit von Klienten und Personalberatern werden
überwiegend Festhonorare vereinbart. 83 Prozent der Verträge
enthalten Festhonorarregelungen nach Projektfortschritt. Knapp zehn
Prozent Anteil entfällt auf Festhonorare nach Zeitfortschritt. Nur
acht Prozent der Personalsuchaufträge werden mit einem Erfolgshonorar
abgeschlossen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20 oder 0172/23 500 58 oder eMail:  rei@bdu.de

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