BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen
BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft/2. Halbjahr 2005
Wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen erheblich verbessert
Bonn/Berlin (ots)
Erster durchgreifender Aufwärtstrend seit Anfang 2002 - Investitionsgüterindustrie und Chemie/Pharma mit Vorreiterrolle
Die Anzeichen für eine Konjunkturwende in Deutschland vermehren sich. Erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2002 ist in der halbjährlich vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. durchgeführten Befragung "Stimmungsbarometer Wirtschaft" die Zahl der Konjunkturopti misten deutlich gestiegen. 32 Prozent der BDU-Berater bewerten die momentane Lage ihrer Klienten als sehr gut bis gut. In der ersten Jahreshälfte waren lediglich acht Prozent dieser Meinung, Anfang 2003 sogar nur knapp drei Prozent. Umgekehrt ging der Anteil der Konjunkturskeptiker im Vergleich zur Juni-Befragung 2005 von 23 Prozent auf nunmehr sieben Prozent zurück. Von Ende November bis Mitte Dezember waren rund 1.200 Berater aus BDU-Mitgliedsfirmen hinsichtlich ihrer Einschätzung zur wirtschaftlichen Situation deutscher Unternehmen befragt worden.
Getragen wird der neue Optimismus von einer gestiegenen Inlandsnachfrage, insbesondere durch die kräftig gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen. Diese Einschätzung der Verbandsmitglieder wird deutlich bei den Antworten auf die Frage, wie sich die Umsatzsituation im Laufe der kommenden sechs Monate in unterschiedlichen Branchen entwickeln wird. Für die Investitionsgüterindustrie prognostizieren gut 53 Prozent einen verbesserten Umsatz, in der ersten Jahreshälfte waren es nur 30 Prozent der Befragten. Auch für die Chemie- und Pharma-Branche geht knapp die Hälfte von besseren Geschäften aus: Lediglich sechs Prozent sind eher skeptisch. "Jetzt gilt es, diesen Aufwärtstrend aus der Wirtschaft zu festigen und den Umkehrtrend auf dem angespannten Arbeitsmarkt zu schaffen. Erst dann wird die Stimmung auch auf die privaten Konsumenten übertragen und die Binnenkonjunktur endlich angekurbelt", so BDU-Präsident Rémi Redley.
Weiterhin positiv: Innovationen sind wieder gefragt. Nach Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Situation setzen vor allem die Investitionsgüterindustrie, die Chemie- u. Pharmabranche sowie die Automobilindustrie auf neue Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen. In allen drei Branchen erwarten die BDU-Berater eine deutliche Zunahme der Innovations-Aktivitäten. Düster fällt die Prognose weiterhin für die Bauwirtschaft und Handel/Handwerk aus. Hier übertrifft die Zahl der Skeptiker deutlich die der Optimisten (9% zu 25% und 10% zu 15%).
Einen durchgreifenden Effekt auf den Arbeitsmarkt wird der erfreuliche Konjunkturtrend im 2. Halbjahr 2005 allerdings vorerst noch nicht haben. Nur für die Investitionsgüterindustrie und die sonstigen Dienstleistungen erwarten die Berater ein Plus an Arbeitsplätzen. Keine freundlichen Jobaussichten gibt es hingegen für die Automobilindustrie und die Finanzdienstleistungsbranche sowie für den Öffentlichen Dienst.
Tendenz: Der Arbeitsplatzabbau geht in den kommenden sechs Monaten eher weiter.
Im BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft werden rund 1.200 Unternehmensberater aus BDU-Beratungsgesellschaften zur wirtschaftlichen Situation ihrer Klienten befragt. Die Befragung wird zweimal jährlich jeweils für das 1. und 2. Halbjahr durchgeführt. Für insgesamt zehn Branchen geben die Berater ihre Einschätzung zur aktuellen Situation und zur Umsatzentwicklung, Innovati-onstätigkeit sowie Beschäftigungssituation in deutschen Unternehmen für die kommenden sechs Monate ab
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