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BDU-Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt 2005/2006"
Geschäft der deutschen Unternehmensberater gewinnt wieder an Fahrt

Düsseldorf/Bonn (ots)

Umsatzplus in 2005 von über sieben Prozent - Wachstumsprojekte bei
   den Klienten wieder gefragt -  Erwartungen für 2006 weiter
   optimistisch
Die deutschen Unternehmensberater blicken auf ein erfolgreiches
Geschäftsjahr 2005 zurück und sind auch für 2006 optimistisch. Für
das Jahr 2005 weist die Marktstudie "Facts & Figures zum Beratermarkt
2005/2006", deren Ergebnisse der Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. bei seiner heutigen
Jahrespressekonferenz in Düsseldorf vorstellte, einen Umsatzanstieg
um 7,3 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro (2004: 12,3 Milliarden Euro)
aus. In den Jahren 2002 bis 2004 hatten die Consultants mit einer für
sie ungewohnt schwachen Branchenkonjunktur zu kämpfen. "Wirtschaft
und Industrie setzen wieder auf Wachstumsprojekte. Die Unternehmen
haben zurückliegend ihre Kosten gesenkt, stehen vielfach blendend da
und wollen nun ihre Marktchancen offensiv nutzen", sieht
BDU-Präsident Rémi Redley einen wichtigen Grund für die anziehende
Nachfrage nach Beratungsleistungen. Für das laufende Jahr
prognostiziert die Branche laut Marktstudie ein Umsatzplus von acht
Prozent.
Zuwachsraten in allen Größenklassen
Zuwachsraten beim Umsatz im Jahr 2005 konnten die Beratungsfirmen
aller Größenklassen erzielen. Besonders positiv und über dem Niveau
des Gesamtmarktwachstums von 7,3 Prozent fiel die
Geschäftsentwicklung im Marktsegment "weniger als 1 Million Euro
Umsatz" mit zehn Prozent und im Marktsegment "zwischen 1 Million Euro
und 5 Millionen Euro" mit 7,5 Prozent aus. Zum einen wirken sich
zusätzliche Projekte bei Firmen dieser Größenordnung deutlich
markanter auf den jährlichen Umsatz aus als beispielsweise bei den
großen Unternehmensberatungen ab 45 Millionen Euro Umsatz. Deren
Umsatzplus lag bei sechs Prozent. Zum anderen sind diese
Marktteilnehmer häufig auf bestimmte Beratungsthemen und auf
Umsetzungsberatung spezialisiert: Und dies liegt in der Klientengunst
zur Zeit ganz vorne.
Hohe Zuversicht für 2006
Auch für das Geschäftsjahr 2006 zeigt sich die Branche
zuversichtlich: Über 80 Prozent der Beratungsgesellschaften erwarten
steigende Umsätze, nur fünf Prozent sinkende. Überdurchschnittlich
optimistisch sind die Marktteilnehmer mit einem jährlichen Umsatz
zwischen fünf Millionen und 45 Millionen Euro mit einem Anteil von 94
Prozent. Betrachtet man die Einschätzung der Berater aus den
einzelnen Beratungsfeldern, so wird die Erwartung auf steigende
Umsätze in 2006 besonders von IT-Beratern mit gut 86 Prozent und von
Strategieberatern mit 83 Prozent getragen. Eine verstärkte Nachfrage
nach Beratungsprojekten erwarten die Teilnehmer der Marktstudie
infolge der zunehmenden Unternehmensfusionen und Börsengänge sowie
durch steigende Investitionen von Private-Equity-Firmen. "Weiterhin
nimmt der Zwang zur Internationalisierung im Mittelstand zu. In der
Folge ist die Beraterexpertise bei der fundierten Standortanalyse bis
hin zur umfassenden Erschließung der neuen Märkte gefragt", so der
BDU-Präsident.
Lean Management auch in Verwaltungsprozessen
Deutlich mehr als die Hälfte der Nachfrage (57,8 Prozent) nach
Beratungsleistungen in 2005 kommt aus den beiden Klientenbranchen
`Verarbeitendes Gewerbe` und `Finanzdienstleistungen`. Bei den
Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ist dabei der Bedarf nach
Unterstützung durch externe Spezialisten nochmals gestiegen. Rund 35
Prozent des Branchenumsatzes (2004: knapp 32 Prozent) wird durch die
Projektarbeit bei Firmen der klassischen Industrie erzielt. Grund:
Der Druck - sowohl der Konzerne als auch der mittelständischen
Unternehmen - zu höheren Kosteneinsparungen und verstärkten
Innovationen ist besonders hoch. Notwendige Anpassungen mit der
Einfüh-rung von Lean-Management-Prozessen haben in den Unternehmen
zudem nach der Produktion auch die Verwaltungseinheiten erreicht. Der
Umsatzanteil der Finanzdienstleister als zweitstärkste
Klientenbranche ist 2005 im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 23
Prozent (2004: 22,5 Prozent) zurückgegangen. Aufgrund des hohen
Konsolidierungsdrucks bei Banken und Versicherungen bewegte sich die
Investitionsbereitschaft auf schwachem Niveau. In den kommenden
Jahren erwarten die Unternehmensberater aber wieder höheren
Beratungsbedarf durch die Intensivierung des Privatkundengeschäftes,
ein wieder erstarkendes Handelsgeschäft sowie ein anziehendes
Investmentbanking.
Steigende Nachfrage nach Strategieberatung
Der Marktanteil des Beratungsfeldes Strategieberatung am
Gesamtumsatz der Branche ist 2005 deutlich angestiegen. Er beträgt
nun gut 30 Prozent nach 24,5 Prozent in 2004. Getrieben wurde diese
Entwicklung hauptsächlich durch die gestiegene Nachfrage der
Klienten nach wachstumsorientierten Beratungsprojekten. Das
Beratungsfeld mit dem größten Anteil am Gesamtumsatz der
Consultingbranche bleibt aber trotz eines leichten Rückgangs die
Organisations- und Prozessberatung mit 34 Prozent (2004: 35,5
Prozent). Grund für den Rückgang: Das nachlassende Sanierungsgeschäft
der Unternehmensberater, das zuletzt - besonders seit 2001 -
dynamisch angewachsen war. Die Nachfrage nach IT-Beratungsleistungen
hat sich 2005 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig entwickelt. Der
Anteil am Gesamtumsatz ging um 3,5 Prozent von 28,5 Prozent auf 25
Prozent zurück. Gefragt waren IT-Beratungsthemen wie
Risikomanagementsysteme, IT-Sicherheit sowie IT-Unterstützung von
ganzheitlichen Dienstleistungsprozessen in Unternehmen. Weiterhin
fiel der Marktanteil der Human-Resources-Beratung um ein Prozent auf
10,5 Prozent (2004: 11,5 Prozent).
Berater gesucht
Für das anziehende Geschäft benötigen die Beratungsgesellschaften
mehr Personal. Neue Jobs sollen 2006 sowohl für Berater als auch für
Verwaltungs- und Bürokräfte entstehen. Dabei wollen 86 Prozent der
Beratungsfirmen mit einem Umsatz von fünf Millionen bis 45 Millionen
Euro und 80 Prozent der Marktteilnehmer mit mehr als 45 Millionen
Euro Umsatz vor allem die Zahl ihrer Berater erhöhen. Gesucht werden
sowohl berufserfahrene Know-how-Träger aus der Linien- oder gehobenen
Managementebene als auch besonders qualifizierte
Hochschulabsolventen. 2005 arbeiteten in Deutschland rund  68.500
Unternehmensberater in 14.000 Beratungsgesellschaften.
Hintergrund: Grundlage der Studie "Facts & Figures zum
Beratermarkt 2005/2006" ist eine Marktbefragung des BDU im Dezember
2005/Januar 2006, an der sich rund 1.100 Beratungsgesellschaften
beteiligt haben. Befragt wurden ausschließlich
Beratungsgesellschaften mit einem substanziellen Umsatzanteil in der
klassischen Management- und IT-Beratung. Die Marktstudie enthält
erstmals auch weiterführende Daten zu den unternehmensnahen
Dienstleistungen, die häufig im Zusammenhang mit der IT-Beratung
(z.B. Outsourcing, Softwareentwicklung) anfallen.
Düsseldorf/Bonn, 15. Februar 2006
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
Tel.: 0228/9161(0)-20 oder 0172/23 500 58, eMail:  rei@BDU.de

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