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BDU-Honoraruntersuchung
Honorare der Unternehmensberater sind gestiegen
Hohe Spannbreite der Tageshonorare - Kein erkennbarer Trend zu erfolgsabhängiger Vertragsgestaltung

Bonn (ots)

Die Honorare für Beratungsleistungen sind  im
Jahr 2005 im Vergleich zu 2004 durchschnittlich um vier Prozent
gestiegen. Dabei vari-iert die Höhe der Tageshonorare unter anderem
je nach Qualifikation, Know-how oder Problemlösungskompetenz zwischen
600 Euro und 5.000 Euro. Für ein in der Consultingbranche übliches
Tageshonorar fakturiert ein Einzelberater mit längerer
Berufserfahrung im Schnitt 1.405 Euro. Ein Berater im Senior-Status
bei einer großen Beratungsgesellschaft wird in den Projekten mit
einem Tageshonorar von 1.850 Euro angesetzt. Diese Ergebnisse gehen
aus der heute veröffentlichten Honoraruntersuchung des
Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. hervor.
Grundlage der Untersuchung ist eine Marktbefragung von Dezember 2005
bis Februar 2006, an der sich 321 Beratungsgesellschaften (davon 34%
Mitglieder des Verbandes) in Deutschland beteiligt haben.
Die höchsten Preissteigerungen konnten mit fünf Prozent die
Einzelberater und die Beratungsfirmen mit bis zu einer Million Euro
Umsatz erzielen. Auch die größeren Marktteilnehmer mit mehr als fünf
Millionen Euro Umsatz weisen ein Plus von 4,3 Prozent auf. Bei den
Beratungsgesellschaften mit einem Umsatz zwischen einer und fünf
Millionen Umsatz blieb die Honorarhöhe konstant. Unterschiede in der
Honorarentwicklung gibt es allerdings innerhalb der einzelnen
Beratungssegmente. Während die Strategieberater ihre
Preisvorstellungen durchsetzen konnten und können, stehen die
Honorare in Teilen der IT-Beratung unter Druck. BDU-Präsident Rémi
Redley: "Hochwertige Beratungsleistungen mit individuellen und
komplexen Lösungen stehen bei den Klienten so gut wie nie zur
Diskussion." Hingegen seien zurückliegend IT-Beratungshonorare bei
überwiegend standardisierten und einfacheren
Softwareimplementierungen oder -programmierungen eher gesunken.
Bemessungsgrundlage Tageshonorar und Nebenkosten
Als Bemessungsgrundlage für ein Tageshonorar ergab die Befragung
eine Bandbreite zwischen acht und zwölf Stunden. Im Schnitt umfasst
das Tagewerk 8,7 Stunden. 90 Prozent der Consultingfirmen rechnen die
Hotelübernachtungen und rund 85 Prozent die Fahrtkosten je nach
Aufwand als Nebenkosten ab. Beim größten Teil der Befragten (über 90
Prozent) sind Verpflegung, Porto oder Druckkosten im Honorar
enthalten.
Kein Trend zu Erfolgsprämien
Die erfolgsabhängige Projektvergütung besaß augenscheinlich 2005
in den Vertragsvereinbarungen keinen hohen Stellenwert. In den
Beratungsgesellschaften mit einem Umsatz zwischen einer und fünf
Millionen Euro wurden 63 Prozent der Umsätze als `Zeithonorar nach
Aufwand` abgerechnet und 33 Prozent als `reines Festhonorar`. Die
restlichen vier Prozent entfielen auf die Abrechnungsmodalitäten
`Festpreis mit variablem Bonus` und `reines Erfolgshonorar`. Bei den
kleineren Marktteilnehmern kommt die Honoraruntersuchung auf
vergleichbare Werte. Für eine fundierte Aussage bei den größeren
Unternehmensberatungen mit mehr als fünf Millionen Euro Umsatz
reichte die Grundmenge der Antworten nicht aus. Über alle
Größenordnungen der Beratungsfirmen hinweg ist weiterhin interessant,
dass knapp 40 Prozent angeben, noch nie auf das Thema
Erfolgshonorierung seitens der Klienten angesprochen worden zu sein.
Die BDU-Position: Der Verband spricht sich nicht grundsätzlich gegen
erfolgsabhängige Vergütungsvereinbarungen in der Unternehmensberatung
aus. Allerdings gelte es, so Redley, vor Abschluss solcher
Beratungsprojekte eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Dazu
gehöre beispielsweise, Messmethoden, Beurteilungskriterien,
Erfolgsbeitrag, Messgrößen und Messzeitpunkte oder mögliche
Zielkonflikte klar zu definieren. "Hinzu kommt, dass das deutsche
Rechtssystem, beispielsweise durch Vorgaben des Gesellschaftsrechtes,
solche Regelungen nur eingeschränkt zulässt. Dies ist im Vergleich zu
angelsächsischen Rechtssystemen, aus denen die erfolgsorientierten
Honorarmodelle stammen, unkritischer", ergänzt der BDU-Präsident.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20, eMail:  rei@bdu.de

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