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BDU-Befragung: Übernahmefieber wird in Deutschland weiter grassieren

Bonn (ots)

Branchenschwerpunkte: Chemie/Pharma, Telekommunikation und
Finanzen - Hoher Anteil von Übernahmen durch ausländische Unternehmen
erwartet
Das Übernahmegeschäft wird in den kommenden zwölf Monaten in
Deutschland weiter zunehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Befragung
des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., an der
186  Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer aus Mitgliedsfirmen des
Verbandes teilgenommen haben. Dieses gelte vor allem für die Branchen
Chemie/Pharma, Telekommunikation sowie Banken/Versicherungen. Jeweils
deutlich über 70 Prozent erwarten hier "zunehmende" bis "stark
zunehmende" M&A-Aktivitäten (Mergers & Acquisitions). Keine größeren
Veränderungen prognostizieren die Top-Entscheider aus den
BDU-Beratungsgesellschaften hingegen für die Automobilbranche - auch
wenn zur Zeit über ein Bündnis von General Motors, Renault und Nissan
verhandelt wird - sowie für den Groß- und Einzelhandel. Ebenfalls
über 70 Prozent sehen hier jeweils unveränderte oder sogar abnehmende
Übernahmeaktivitäten.
Der Trend, dass die "Deutschland AG" Ziel mehrheitlich
ausländischer Unternehmen ist, bleibt nach Auffassung der
Unternehmensberater weiter ungebrochen. Rund 68 Prozent der befragten
BDU-Berater gehen davon aus, dass der Übernahmemarkt von
ausländischen Unternehmen, die in der Bundesrepublik investieren
wollen, bestimmt wird. Dagegen fällt in der Einschätzung das
M&A-Geschäft deutscher Firmen im nationalen Markt (15 Prozent) oder
deutscher Unternehmen im Ausland (17 Prozent) deutlich ab.
Eindeutige Erwartungen haben die Berater im Hinblick auf die
Schwerpunkte des globalen Übernahmegeschäftes. Knapp die Hälfte
sehen hier Westeuropa vorne. Es folgen in der Bewertung Asien mit 23
Prozent und Osteuropa mit 18 Prozent. Auf dem letzten Platz rangiert
Nordamerika mit einem Anteil von elf Prozent.
BDU-Präsident Rémi Redley sieht die Prognosen der Führungskräfte
aus den Mitgliedsfirmen bereits durch die Gegenwart bestätigt: Die
Übernahme des französisch dominierten Stahlkonzerns Arcelor sei
bestes Beispiel für die internationale Entwicklung. Redley warnt die
Europäer indes vor zu großer Furcht und rät von nationalen
Abwehrreaktionen ab: "Ein Anti-Übernahmegesetz zum Schutz der
heimischen Industrie, wie jüngst in Frankreich erlassen, wird
letztlich notwendige und überfällige Restrukturierungsprozesse
verzögern, sie aber nicht aufhalten." Mittelfristig werde so in
vielen Fällen ein Verlust an Marktanteilen, Standorten und Jobs die
Folge sein, so Redley weiter. Besser sei es, die nationalen
Unternehmen durch eine Verbesserung der Infrastruktur und der
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu stärken.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)  
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin
Tel.: 0228/9161-24
eMail:  rei@BDU.de

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