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TELEPOLIS über den Imagewandel von IBM
"Big Blue" auf neuen Wegen

Hannover (ots)

Während der Softwaregigant Microsoft sich derzeit
bemüht, aus den Negativschlagzeilen herauszukommen, hat der
Computerriese IBM mittlerweile das schlechte Image vom bedrohlichen
Monopolisten abgelegt. Wie es dazu kam, beschreibt TELEPOLIS, Magazin
der Netzkultur, unter www.heise.de/tp.
Seine Monopolstellung - anfangs für Lochkartensysteme und später
für Computer - sicherte sich IBM durch eine äußerst rigorose Lizenz-
und Preispolitik. Mehr als einmal wurde das paternalistisch geführte
Unternehmen, das seinen Mitarbeitern dunkle Einheitsanzüge und das
Singen von Firmenhymnen vorschrieb, vom Obersten Gerichtshof zur
Aufgabe beziehungsweise Änderung seiner umstrittenen monopolistischen
Geschäftspraktiken gezwungen.
Ende der 60er Jahre wurde IBM von einer breiten Öffentlichkeit
zunehmend als Bedrohung wahrgenommen. Das Image vom "Big Brother",
der den ganzen Computermarkt kontrolliert, gipfelte im
"1984"-Werbespot des Mitbewerbers Apple.
Anfang der 80er Jahre änderte IBM seine Strategie bei der
PC-Entwicklung. Die Architektur wurde offen gelegt, andere Firmen wie
Intel, Seagate, Texas Instruments und ein damals noch kleines
Unternehmen namens Microsoft wurden an der Herstellung beteiligt. Die
falsche Einschätzung des PC-Geschäfts führte nach und nach zu einer
Monopolverschiebung von IBM zu Microsoft.
Nachdem Microsoft IBMs Betriebssystem OS/2 vom Markt gedrängt
hatte, löste sich IBM vom Redmonter Softewarekonzern. Stagnierende
Umsätze und rückläufige Gewinne leiteten Anfang der 90er Jahre beim
Giganten den Imagewandel ein.
Heute macht IBM mit Rekorden in Forschung und Entwicklung
Schlagzeilen: beispielsweise mit dem Quantencomputer, der auf fünf
Fluor-Atomen basiert, den streichholzschachtelgroße
1-Gigabyte-Platten, der Technologie "V-Groove" oder dem Bau des
weltschnellsten Computers zur Simulation von Kernwaffentests. Auch
die Liste der IBM-Kooperationspartner wird nach dem Bruch mit
Microsoft immer länger: Novell, Borland, Wang, Lotus, Apple und
Siemens. Außerdem hat die Hinwendung zu Linux und Apache das Image
des einstigen Bösewichts entscheidend verbessert.
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