Computer zwischen Wahn und Sinn
Aktuelles Telepolis-Buch: "Die paranoide Maschine"
Hannover (ots)
Die Computerentwicklung befindet sich in einer technologischen Sackgasse, aus der es allerdings Auswege gibt. Diese These stellt der bekannte Dokumentarfilmregisseur Peter Krieg in seinem Buch "Die paranoide Maschine" auf. Um diese Auswege zu finden, setzt sich der Autor mit den philosophischen und logischen Fundamenten der heutigen Computer auseinander. Der aktuelle Titel aus der Telepolis-Buchreihe "Die paranoide Maschine" umfasst 220 Seiten und kostet 16 Euro.
Von künstlicher Intelligenz ist der heutige Computer noch weit entfernt. Die mechanischen Apparate kennen lediglich eine Logik und können diese nur in einem statischen System anwenden. Dynamische Prozesse, Entwicklungen und Übergänge bleiben ihr daher verschlossen, und auch die Eigenschaft zu lernen und sich seiner Umwelt anzupassen, besitzt ein Computer nicht.
"Die Geschichte des Computers ist eine Geschichte der Illusionen und Irrtümer, der blinden Flecken und vergeblichen Mühen", meint Peter Krieg und untersucht die Auswirkung des westlichen Denkens mit seiner einseitigen Betonung der Logik als einzig richtige und ausreichende Denktechnik auf die Konzeption von Computern.
Das Buch versucht zum einen, den Computer als Technologie der Moderne zu entmystifizieren, zum anderen aber auch der Frage nachzugehen, ob und wie er aus seinem elektrischen Koma erweckt und in eine postmoderne Zukunft überführt werden könnte. Dabei nimmt der Autor ganz unterschiedliche Spuren auf, von der Logik bis zum Hypertext, von der Theologie bis zur Biologie, von Yin und Yang bis zur Polylogik.
Mit seinem Buch will Peter Krieg alle, die eigentlich mehr vom Computer erwartet haben, ermutigen, aus dieser Erwartung eine Forderung zu machen. Es soll auch jene technikskeptischen Zeitgenossen stärken, die unverdrossen daran festhalten, dass Logik für sich allein genommen weder die einzig legitime noch überhaupt eine ausreichende Denkmethode ist.
Autor: Peter Krieg hat sich als Dokumentarfilmregisseur ("Septemberweizen", "Packeis Syndrom", "Maschinenträume", "Suspicious Minds" u. a.) vor allem mit sozialen und technik-philosophischen Themen auseinander gesetzt. Gleichzeitig ist er aber auch als Erfinder, Berater (Gründungsdirektor des High Tech Center Babelsberg), Publizist und Producer (Expo 2000 und Space Center Bremen) im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Kunst, Technik und Medien unterwegs.
Bibliografische Angaben: Peter Krieg, Die paranoide Maschine, Computer zwischen Wahn und Sinn (Telepolis) Heise Mai 2005 220 Seiten, Broschur 16,00 Euro (D)/16,50 Euro (A)/28,00 sFr ISBN 3-936931-18-6
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