Inlandspresse - keine Vorabmeldung Die "Berliner Zeitung" zur Diskussion über eine Migrantenquote in der SPD
09.05.2011 – 17:21
Berlin (ots)
Offensichtlich soll das Eintreten für die Migrantenquote das Scheitern in der Auseinandersetzung mit Sarrazin verdecken. Man kann bezweifeln, dass der Plan gelingt. So gibt es bislang im 46-köpfigen SPD-Vorstand keinen einzigen Migranten. Da wirkt der plötzliche Einsatz für diese Zielgruppe wenig glaubwürdig. Fraglich ist auch, ob die Parteigremien tatsächlich leistungsfähiger werden, wenn sie künftig durch den Links-Rechts-, den Regional- und Geschlechterproporz, sowie durch eine Migrantenquote vorstrukturiert werden. Das Kernproblem der Spontanaktion aber ist, dass sie sich wieder mit Partei-Funktionen beschäftigt, statt die Sorgen in der Bevölkerung und die Probleme der Migranten aufzugreifen und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Immerhin hegt die Hälfte der SPD-Anhänger Sympathien für Sarrazins ärgerliche Provokationen. Diese Menschen kann man so kaum überzeugen.
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