EnBW Energie Baden-Württemberg AG
U-plus schließt mit GRL Lizenzvertrag für ISKA(r) -Verfahren
Ettlingen (ots)
GRL erwirbt Lizenz für die Nutzung des ISKA(r)-Verfahrens zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung in Australien, Asien und Südpazifik
Das U-plus Unternehmen ISKA(r) GmbH hat mit der Global Renewables Ltd (GRL), Australien, einen Lizenzvertrag für die Nutzung des ISKA(r)-Verfahrens zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung abgeschlossen. GRL ist das auf die Entwicklung innovativer Entsorgungslösungen spezialisierte Unternehmen im Konzern GRD NL. Der Lizenzvertrag berechtigt das Unternehmen, das durch U-plus entwickelte ISKA(r)-Verfahren in Australien, Asien und der Region Südpazifik einzusetzen.
Bei dem ISKA(r)-Verfahren handelt es sich um eine neuartige Form der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung, die in den vergangenen 1 1/2 Jahren durch die U-plus Umweltservice AG in einer Demonstrationsanlage in Buchen (Baden-Württemberg) zur Marktreife entwickelt wurde.
Der Restabfall wird bei diesem Verfahren in einer kompakten industriellen Anlage zunächst mechanisch vorbehandelt. Dabei werden heizwertreiche, biologisch nicht abbaubare Stoffe ausgeschleust. Der Abbau der biogenen Anteile erfolgt in einer Kombination aus aeroben (Kompostierung) und anaeroben (Vergärung) Verfahrenschritten. Produkte sind Biogas und eine feste, in der biologischen Reaktionsfähigkeit stark verminderte Fraktion. Diese kann, je nach Umfang der weiteren Behandlung, deponiert, in thermischen Anlagen behandelt oder in speziellen Anlagen zu Methanol weiterverarbeitet werden.
Das ISKA(r)-Projekt stellt damit einen wesentlichen Baustein im Rahmen einer Entsorgungskette dar, in der kommunalen Kunden von der Logistik über die mechanisch-biologische bis zur thermischen Abfallbehandlung umfassende Lösungen angeboten werden können.
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen insbesondere darin, dass mit dieser Technologie bei relativ kurzer Verweildauer das Abfallvolumen um ca. 50 % vermindert wird. Weiterhin zeichnet sich das ISKA(r)-Verfahren durch einen modularen und damit flexibel einsetzbaren Anlagenaufbau, geringen Flächenbedarf sowie wirtschaftliche Kapital- und Betriebskosten aus. Die Behandlungsaggregate sind vollständig gekapselt und mit umfangreichen Modulen zur Abluft- und Abwasserreinigung ausgestattet. Das ISKA(r)-Verfahren zeichnet sich auch deshalb durch hohe Umweltverträglichkeit aus, da schädliche Klimagase zurückgehalten und das im Abfall enthaltene Energiepotential konsequent genutzt wird.
Für die Vermarktung des ISKA(r)-Verfahrens im deutschen und europäischen Markt wurde gemeinsam mit Partnern die ISKA(r)-GmbH gegründet. Weitere Aufgaben dieser Gesellschaft sind die Weiterentwicklung der Technologie, die Integration des ISKA(r)-Verfahrens in umfassende Entsorgungslösungen für die kommunale Abfallentsorgung und der Aufbau strategischer Partnerschaften für den Einsatz des Verfahrens außerhalb Europas. Der Abschluß der Lizenzvereinbarung mit der australischen GRL stellt einen wichtigen Schritt bei der industriellen Umsetzung dieser innovativen Technologie für die Abfallentsorgung dar.
Für die australischen Partner bildet die ISKA(r)-Technologie den Kernprozess eines neuartigen Konzepts für die Behandlung kommunaler Restabfälle. Zielsetzung ist eine größtmögliche stoffliche und energetische Verwertung kommunaler Siedlungsabfälle als Alternative zur bisher in Australien praktizierten Deponierung. Das Unternehmen beabsichtigt, die ISKA(r)-Technologie in ein als UR-3R (Urban Ressource - Reduction, Recovery, Recycling) bezeichnetes Entsorgungszentrum in Australien mit einem Investitionsvolumen von 60 Mio. DM zu integrieren.
In Deutschland sieht die U-plus Umweltservice AG den Markt für die ISKA(r) -Technologie vor allem im Bereich der kommunalen Entsorgung, da mit Inkrafttreten der TA-Siedlungsabfall im Jahr 2005 die Deponierung unbehandelter Abfälle untersagt ist. Große Chancen rechnet sich das Unternehmen auch im europäischen Markt aus, da die von der EU verabschiedete Deponierichtlinie in zahlreichen Ländern gravierende Veränderung bei der Lösung kommunaler Entsorgungsaufgaben erfordert.
Die U-plus Umweltservice AG bündelt als Holding den Bereich Entsorgungsdienstleistungen im Konzern EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Im Geschäftsjahr 2000 erwirtschaftete das Unternehmen mit ca. 40 operativen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften einen Umsatz von ca. 500 Mio. DM. Die Unternehmen der U-plus beschäftigen ca. 1700 Mitarbeiter.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG betreibt ein eigenes Forschungsprogramm mit dem Ziel, attraktive und neue Energie- und Entsorgungsdienstleistungen für ihre Kunden zu enwickeln. ISKA ist Teil dieses Programms und wurde maßgeblich aus EnBW Forschungsmitteln gefördert.
Kerngeschäft der australischen GRD NL ist der Abbau von Goldvorkommen in Neuseeland. Darüber hinaus ist das Unternehmen in den Bereichen Projektentwicklung und Umweltdienstleistungen tätig.
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