Capgemini

Kostspielige Insellösungen blockieren den großen Wurf bei elektronischer Verwaltung
eGovernment-Studie deckt fehlende Koordination auf

04.04.2003 – 12:07

Berlin (ots)

"eGovernment" bietet vielfältige Chancen, die
Prozesse in der öffentlichen Verwaltung im "digitalen Zeitalter" zu
vereinheitlichen und effizienter zu machen. Zudem kann eGovernment
die Teilhabe- und Entscheidungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und
Bürgern durch mehr Transparenz und Kommunikation deutlich verbessern.
Allerdings gehen die eGovernment-Konzepte auf Bundesebene und in den
Bundesländern von unterschiedlichen Leitbildern aus und sind kaum
koordiniert oder gar aufeinander abgestimmt. Bislang fehlt eine
Koordination und Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen und
erst recht auf europäischer Ebene. Das führt zu kostspieligen
Insellösungen, bei denen jeder seine eigenen technischen und
prozessualen Wege verfolgt. Dies sind die Ergebnisse einer Studie der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Management- und
IT-Beratung Cap Gemini Ernst & Young.
Bei der Vorstellung der Studie hob der Bundestagsabgeordnete
Michael Bürsch hervor, wie wichtig diese bürgerschaftliche
Beteiligung sei. "Bisher sind die Verwaltungen den Weg des geringsten
Aufwands gegangen. Sie haben hauptsächlich Informationen online
gestellt, ohne dass sie systematisch in den Dialog mit den Kunden
eingetreten ist, welche Transaktionen sie mit der Verwaltung online
durchführen wollen", erklärt Willi Kaczorowski, Leiter des
Autorenteams und des Bereichs Public Services von Cap Gemini Ernst &
Young in Berlin. "Auf diese Weise entstehen dann wirtschaftlich
nutzlose Angebote wie das 'Wunschkennzeichen'. Die eigentliche
Chance, die eGovernment bietet, liegt aber in der systematischen
Aufgabenkritik und in der Reorganisation der Prozesse, die online so
einfach wie möglich abgewickelt werden müssen", fährt er fort.
Entwicklungskosten werden nicht geteilt, Erfahrungen äußerst
unzureichend ausgetauscht. Die unterschiedliche
informationstechnische Infrastruktur erschwert die Zusammenarbeit der
drei Verwaltungsebenen Bund-Land-Kommunen und behindert die
bundesweite Vernetzung mit Bürgern, Wirtschaft, Wissenschaft und
zivilgesellschaftlichen Organisationen. Gemeinsame strategische
Konzeptionen und einheitliche IT-Standards dagegen fördern die
entscheidende Kooperation zwischen Bundesländern und Kommunen und
erhöhen die Effizienz und die Umsetzungsgeschwindigkeit der
notwendigen Reformen.
Eine vor wenigen Wochen vorgelegte Bewertung der deutschen
eGovernment Politik im europäischen Kontext hatte der Bundesrepublik
unter 18 bewerteten Staaten nur einen 16. Platz eingebracht, weit
hinter dem Spitzenreiter Schweden. Die neue Untersuchung schließt die
Lücke zwischen den IT-Aktivitäten auf Bundes- und auf Kommunalebene
und skizziert ein Modell für die Einführung von
eGovernment-Initiativen: Politische Leitziele, klare Erfassung der
gesellschaftlichen, rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und
technischen Rahmenbedingungen und die Einbindung wichtiger
Mitstreiter - vor allem der Kommunen - sowie der Wünsche und Merkmale
der Nutzer sind fundamentale Säulen einer solchen Strategie.
Volltext der Studie "eGovernment in den Bundesländern" unter:  
   http://www.de.cgey.com/servlet/PB/menu/1006064/index.html

Pressekontakt:

Cap Gemini Ernst & Young
Thomas Becker, Pressesprecher
Neues Kranzler Eck
Kurfürstendamm 21
10719 Berlin
Tel.: 030/88703-730
Fax: 030/88703-739
E-Mail: thomas.becker@cgey.com

Friedrich-Ebert-Stiftung
Albrecht Koschützke
Godesberger Allee 149
53170 Bonn
Tel.: 0228/883-375
E-Mail: Albrecht.Koschuetzke@fes.de

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