Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Stifterverband: Nullrunde für die Forschung ist inakzeptabel

23.01.2003 – 12:04

Essen (ots)

Vermögensverwaltung im Stifterverband hat sich trotz
schwieriger konjunktureller Bedingungen bewährt
Mit entschiedener Ablehnung reagiert der Stifterverband auf die
Pläne der Bundesregierung einer Nullrunde für die
Forschungsorganisationen. Die jetzt in der BLK erwogenen Zuwächse
ausschließlich bei der DFG von 2,5% hält der Stifterverband für nicht
ausreichend. Die Bundesregierung müsse zu ihren noch im vergangenen
Sommer versprochenen Aufwüchsen von 3 bzw. 3,5% für alle
Wissenschaftsorganisationen stehen. Dies sagte Dr. Arend Oetker,
Präsident des Stifterverbandes, im Rahmen der Jahrespressekonferenz
des Stifterverbandes.
Er rief die Bundesregierung dazu auf, bei der bisherigen klaren
Rollenverteilung in der Forschungsfinanzierung zu bleiben: "Die
Wirtschaft konzentriert sich auf die Anwendungsforschung und
Entwicklung, der Staat fördert die Grundlagenforschung." Die
Wirtschaft habe ihren Anteil an der Finanzierung von FuE in den
vergangenen Jahren stetig erhöht während der Staat seinen Anteil
entsprechend verringert habe auf inzwischen 35%. "Einen weiteren
Rückzug des Staates können wir Unternehmer auf keinen Fall
akzeptieren", sagte Oetker.
Oetker bedauerte, dass auch die neue Regierungskoalition weder zur
Flexibilisierung der Hochschulzulassung beitrage, noch den Ländern
die Möglichkeit eröffne, Studiengebühren zu erheben. "Wir sehen in
der Flexibilisierung der Zulassung einen Eckpfeiler eines
wettbewerblich organisierten Hochschulsystems," sagte Oetker und
verwies auf die guten Erfahrungen mit einem ersten Modellversuch an
der Universität Mannheim, den der Stifterverband finanziert hat.
Mit seinem neuen Aktionsprogramm "StudierendenAuswahl" werde sich
der Stifterverband auch in 2003 für entsprechende Veränderungen stark
machen. Weiterhin hob Oetker die beiden Aktionsprogramme "Neue Wege
zur Medizinerausbildung" und "Neue Wege zur Lehrerausbildung" als
neue Förderprioritäten hervor. Durch Partnerschaften mit der Stiftung
Mercator bzw. der Nixdorf-Stiftung könnten sie mit jeweils 1,8 Mio.
Euro besonders hoch dotiert werden.
Die finanzielle Entwicklung im Stifterverband hat unter der
schwierigen konjunkturellen Situation des abgelaufenen Jahres
erfreulicherweise kaum gelitten. Dies teilte der Schatzmeister im
Präsidium des Stifterverbandes, Nikolaus Schweickart, mit.
So gab es bei den Spenden aus der Wirtschaft in 2002 wie in den
Vorjahren erneut einen leichten Zuwachs um 1,6 Mio. Euro auf 30,4
Mio. Euro. Dies kam unmittelbar der Förderarbeit zugute.
Im "DSZ - Deutsches Stiftungszentrum" des Stifterverbandes gab es
ebenfalls deutliche Zuwächse. In 2002 kamen 20 neue Stiftungen mit
einem Vermögen von insgesamt 80 Mio. Euro hinzu, so dass nun 347
Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 1,360 Mrd. Euro im DSZ
betreut werden.
"In dem außerordentlich schwierigen Börsenjahr konnten sich aber
auch die Stiftungen einer Reduzierung ihrer Ertragsvolumen nicht
entziehen", sagte Schweickart. Mit einem Minus von durchschnittlich
9,8% liege der Rückgang bei den im Stifterverband betreuten
Stiftungsvermögen aber glücklicherweise im unteren Bereich, betonte
Schweickart und verwies auf die Verluste von DAX (minus 44%) und DJ
EuroStoxx 50 (minus 36%) im selben Zeitraum.
"Stiftungen sind auf Dauer angelegt und entsprechend ist auch ihr
vorrangiges Ziel, ihre Vermögen langfristig günstig anzulegen. Gerade
hier kann der Stifterverband auf eine sehr gute Entwicklung
verweisen", betonte Schweickart, der auch Vorsitzender des DSZ-
Verwaltungsrates ist. Im Zehnjahresvergleich erreichen die Stiftungen
im Stifterverband eine Performance von plus 118,5% und über die
vergangenen 20 Jahres hinweg sogar von plus 473,5%. "Aus diesen
Zahlen ist ersichtlich, dass sich unsere Vermögenspolitik bewährt
hat", resümierte Schweickart. Der Anlagebeirat werde daher bei der
bisherigen Ausrichtung auf Spezialfonds mit einem angemessenen
Aktienanteil bleiben. Im Anlagebeirat des Stifterverbandes sind
ausgewiesene Vertreter von institutionellen Anlegern, Banken und
Industrieunternehmen unter Leitung von Dr. Diethart Breipohl,
Mitglied des Aufsichtsrates der Allianz AG, vertreten.
Weitere Informationen bei Dr. Angela Lindner, Telefon 0201 - 8401
158 oder Mobil unter 0177 - 8401 158 sowie unter
www.stifterverband.de.

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