Alle Storys
Folgen
Keine Story von Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mehr verpassen.

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Stifterverband will 2006 Barrieren zwischen Wirtschaft und Wissenschaft abbauen

Essen (ots)

- Arend Oetker: "Forschungsförderung muss Gemeinschaftsaufgabe
     bleiben"
   - Stifterverband schlägt Bestellung eines "Bundesbeauftragten für
     Wissenschaftskoordination" vor
   - Deutscher "Lambert-Report" soll erstmals Zusammenarbeit zwischen
     Wirtschaft und Wissenschaft systematisch und umfassend  
     untersuchen und die deutsche Innovationsfähigkeit verbessern 
   - Geplante Premiere: erstmals gemeinsames Förderprogramm
     "Austauschprozesse" mit dem Bundesforschungsministerium
"Auch nach der Föderalismusreform muss die Forschungsförderung
weiterhin als Gemeinschaftsaufgabe betrieben werden. Denn kein
einzelnes Bundesland ist in der Lage, wissenschaftliche
Exzellenzinstitutionen oder Großforschungsprojekte allein zu
finanzieren." Mit deutlichen Worten setzte sich heute der Präsident
des Stifterverbandes, Arend Oetker, anlässlich der
Jahrespressekonferenz des Stifterverbandes in Bonn für eine Stärkung
des Bundes in der Forschungsförderung ein. "Wir brauchen schnelle
Entscheidungsprozesse und nicht zeitraubende Detailabstimmungen
zwischen 17 Ministerien von Bund und Ländern", so Oetker weiter.
Deutschland müsse gerade auch auf europäischer Ebene mit einer
einheitlichen und gewichtigen Stimme sprechen.
Damit der Bund seine wachsende Verantwortung kompetent wahrnehmen
könne, müssten sich die verschiedenen Bundesministerien bei ihrer
jeweiligen Ressortforschung viel besser als bisher abstimmen. "Ich
schlage daher vor, einen - möglichst parteiunabhängigen -
"Bundesbeauftragten für Wissenschaftskoordination" zu bestellen, um
die großen Leitlinien der Forschungs- und Innovationspolitik zu
strukturieren und zu koordinieren." Dazu gehöre auch eine mit den
großen Wissenschaftsorganisationen abgestimmte Forschungsplanung, die
es derzeit kaum gebe.
Zur Verbesserung des Forschungssystems in Deutschland will der
Stifterverband seinerseits eine Reihe neuer Programme auflegen. So
wird der Stifterverband nach dem Vorbild des "Lambert-Review" in
Großbritannien eine hochrangig besetzte Expertengruppe einsetzen, die
das Gesamtsystem der Kooperationen zwischen öffentlich finanzierten
Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft in Deutschland untersuchen
soll. Dabei sollen Defizite identifiziert und Empfehlungen für
innovationsfreundliche Rahmenbedingungen erarbeitet werden. Der
Stifterverband wird die Studie finanzieren, eine Geschäftsstelle
einrichten und dafür 175.000 Euro bereitstellen.
Auch mit weiteren Programmen will der Stifterverband helfen, "die
Barrieren zwischen Wissenschaft und Wirtschaft abzubauen, die es uns
in Deutschland noch immer schwer machen, aus hervorragenden Ideen
marktreife Innovationen zu schaffen", so Arend Oetker. Der Transfer
von Forschungsergebnissen, Ressourcen und Personen zwischen
Wirtschaft und Wissenschaft müsse dringend verbessert werden.
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) hat sich der Stifterverband hier auf eine Zusammenarbeit
verständigt. So sollen in einem "Wettbewerb Austauschprozesse", den
der Stifterverband in diesem Jahr ausschreiben will, besonders
gelungene Transfer-Modelle prämiert und sichtbar gemacht werden. Das
Prgramm ist mit einer Million Euro dotiert und wird - vorbehaltlich
der endgültigen Entscheidung durch Ministerin Annette Schavan - zur
Hälfte vom BMBF mitfinanziert. "Wir hätten damit ein Musterbeispiel
einer gelungenen Public Private Partnership", so Oetker.
Darüber hinaus kündigte Oetker an, die von der rot-grünen
Bundesregierung ins Leben gerufene Initiative "Partner für
Innovation" mit insgesamt 400.000 Euro zu unterstützen. Die große
Koalition wird diese Geeinschaftsaktion von Wirtschaft, Wissenschaft
und Politik weiterführen. "Damit die entstandenen Ideen nicht
verloren gehen und nachhaltige Wirkung entfalten, beteiligt sich der
Stifterverband an der Finanzierung eines Büros dieser Initiative in
Berlin", sagte Oetker.
Finanziell steht der Stifterverband auf festen Füßen:
Die Einnahmen des Stifterverbandes beliefen sich 2005 auf
insgesamt 31,1 Mio. EUR, das sind 2,3 % mehr als im Vorjahr. Für
seine einzelnen Förderprogramme wendete der Stifterverband 20,4 Mio.
Euro auf, mit weiteren 4,8 Mio. Euro unterstützte er die
Wissenschaftsinstitutionen Deutsche Forschungsgemeinschaft,
Max-Planck-Gesellschaft, Deutscher Akademischer Austauschdienst und
Alexander von Humboldt-Stiftung. Einsparungen gab es bei dem vom
Stifterverband betriebenen Wissenschaftszentrum Bonn und in der
Verwaltung des Stifterverbandes.
In seiner Funktion als Dienstleister für Stifter war der
Stifterverband mit seinem Deutschen Stiftungszentrum (DSZ) besonders
erfolgreich. Dem DSZ wurden 78 Mio. Euro zusätzliches
Stiftungskapital anvertraut, so dass dort nun insgesamt 1,608 Mrd.
Euro (Buchwert) bzw. 1,854 Mrd. Euro (Börsenwert) verwaltet werden.
Für die verschiedenen Stiftungszwecke der nun 366 Stiftungen standen
in 2005 damit 93,4 Mio. Euro zur Verfügung.
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft entwickelt
Förderprogramme und unterstützt Initiativen, die exemplarisch zur
Lösung von strukturellen Problemen in Hochschule und Wissenschaft
beitragen. Der Stifterverband versteht sich als unkonventionelle
Ideenschmiede in einem überbürokratisierten Wissenschaftssystem. Er
vereint rund 3.000 Unternehmen, Unternehmensverbände und
Privatpersonen. Für seine Programme stehen dem Stifterverband im Jahr
rund 30 Millionen Euro an ge-meinnützigen Spenden zur Verfügung. Als
Treuhänder betreut er eine stetig wachsende Zahl privater Stiftungen,
derzeit rund 360 mit einem Stiftungskapital von 1,6 Milliarden Euro
und einer jährlichen Fördersumme von über 100 Millionen Euro. Mehr
Informationen: www.stifterverband.de

Pressekontakt:

Kontakt: Michael Sonnabend, Pressesprecher
Tel.: (0201) 8401-181
Mobil (0173) 9710818
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de

Original-Content von: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Weitere Storys: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
  • 09.01.2006 – 15:51

    Aachen, Braunschweig und Freiburg im Finale um "Stadt der Wissenschaft 2007"

    Essen (ots) - Stifterverbands-Jury tagte heute in Bonn Aachen, Braunschweig und Freiburg i.Br. sind die drei Finalistenstädte im Stifterverbands-Wettbewerb um die Auszeichnung "Stadt der Wissenschaft 2007". Das ist das Ergebnis der heutigen ersten Sitzung der Jury, die über insgesamt zehn Bewerbungen zu entscheiden hatte. Die drei Finalistinnen, so die ...

  • 03.11.2005 – 16:01

    Zehn Städte wollen "Stadt der Wissenschaft 2007" werden

    Essen (ots) - In der dritten Runde des Stifterverbands-Wettbewerbs konkurrieren zehn Städte um den Titel als Wissenschaftshauptstadt Deutschlands. Die Siegerin wird im März 2006 ermittelt. Bei den zehn Bewerberinnen handelt es sich um: - Aachen (zweite Bewerbung nach 2005) - Braunschweig (zweite Bewerbung nach 2005) - Cottbus (erstmalig) - Erlangen (zweite Bewerbung nach 2005) - Frankfurt am Main ...