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Umweltminister Tillich lässt Naturschutzgroßprojekt „Lausitzer Seenland“ platzen

Radolfzell (ots)

Radolfzell/Dresden, 29. Juni 2005:
„Umweltminister Tillich hat das Naturschutzgroßprojekt „Lausitzer
Seenland“ beerdigt“, so Jörg Dürr- Pucher, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe. In den vergangenen Wochen fanden intensive
Verhandlungen zwischen dem Zweckverband Elstertal und der Deutschen
Umwelthilfe über Modalitäten einer Übernahme der Lausitzer Seenland
gGmbH durch den Zweckverband statt. Dabei war man sich inhaltlich
weitgehend einig geworden und hatte sich auch in Finanzfragen
aufeinander zubewegt.
Da der DUH an einem Fortgang des Projektes lag, hatte sie ihre
Bereitschaft erklärt, die bisher erworbenen Flächen, die
Infrastruktur der gGmbH sowie das fertig entwickelte Projekt an den
Zweckverband Elstertal abzutreten, wenn hierfür die bisher
erbrachten, aus Spenden finanzierten Aufwendungen ersetzt würden.
Der Freistaat, der das Naturschutzgroßprojekt Ende 2004
überraschend mit rechtswidrigen Auflagen zum Scheitern gebracht
hatte, war in der Verantwortung, einen finanziellen Beitrag zu
leisten, um das Naturschutzgroßprojekt „Lausitzer Seenland“ doch noch
durchführen zu können.
"Mit seiner negativen Entscheidung stiehlt sich Umweltminister
Stanislaw Tillich aus der Verantwortung", so Jörg Dürr-Pucher. "Die
Tatsache, dass wir diese Entscheidung aus der Presse erfahren, zeigt
zudem eine bemerkenswerte Stillosigkeit."
Dass das sächsische Umweltministerium über das Angebot der DUH
nicht einmal verhandeln wollte, macht deutlich, wie wenig Interesse
man dort an dem Projekt hat. Dies ist ein Rückschritt für den
Naturschutz in Deutschland und ein Schlag ins Gesicht der Region, in
der die Deutsche Umwelthilfe seit 1999 im Rahmen des Projektes mit
Kommunen, Behörden, Landkreis, Unternehmen, Forst- und Landwirtschaft
eng und konstruktiv zusammengearbeitet hat.
"Wir verwahren uns entschieden gegen den Vorwurf von
Staatsminister Tillich, der DUH sei es bei den Verhandlungen nur ums
Geld gegangen" erklärt DUH Bundesvorsitzender Harald Kächele.
Vielmehr hat die DUH trotz des verantwortungslosen Vorgehens des
Freistaats bis zum Schluss für eine Rettung des Projektes gearbeitet.
So hat die Deutsche Umwelthilfe seit Projektbeginn mehr als 200.000
Euro Spendengelder in das Naturschutzgroßprojekt gesteckt. Davon
alleine über 70.000 Euro in den vergangenen 15 Monaten, in denen wir
ohne einen Cent Zuschuss zu 100 Prozent die Kosten zu tragen hatten.
Projektleiter und gGmbH-Geschäftsführer Jürgen Rosemund ist bis zum
heutigen Tage für die DUH in der Region aktiv. Zuletzt sechs Monate
ehrenamtlich.
Das Naturschutzgroßprojekt ist nun endgültig gescheitert. Viele
Menschen vor Ort haben sich massiv für das Projekt eingesetzt. Durch
die jahrelangen Aktivitäten im Lausitzer Seenland fühlt sich die DUH
der Region verbunden. Die Deutsche Umwelthilfe stellt sich daher auch
in Zukunft ihrer Verantwortung in der Lausitz und wird die bereits
erworbenen 70 ha Flächen am Erikasee im Sinne des Naturschutzes
weiter entwickeln. Sie liegen bezeichnenderweise auf
brandenburgischem Gebiet. Mit der dortigen Landesregierung arbeitet
die DUH vertrauensvoll zusammen.
Für Rückfragen:
Jörg Dürr-Pucher, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e. V. 
(DUH), Fritz-Reichle-Ring 4,78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-0, 
Fax: 07732/9995-77, Mobil: 0175/5724848,  duerr-pucher@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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