Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Bauindustrie appelliert an Deutsche Bahn AG: Vergabesperre aufheben! Streitigkeiten über Nachträge außergerichtlich beilegen!

12.11.2004 – 08:05

Berlin (ots)

- Vergabesperre aufheben! - Keine Sparmaßnahmen zu
Lasten des Bestandsnetzes! - Streitigkeiten über Nachträge
außergerichtlich beilegen!
„Die Deutsche Bahn AG muss so schnell wie möglich zu einer
stetigen und verlässlichen Investitionspolitik zurückkehren.
Ansonsten nimmt der deutsche Bahnbau, insbesondere der
mittelständische Eisenbahnoberbau, Schaden“. Mit diesen Worten
reagierte heute in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, auf bahninterne
Informationen, nach denen die Deutsche Bahn AG ihren im Juli 2004
verhängten qualifizierten Ausgabestopp über den Jahreswechsel hinaus
bis ins 1. Quartal 2005 verlängern will. Die Umsätze mit der
Deutschen Bahn AG seien in den ersten acht Monaten des Jahres 2004 um
über 10 % zurückgegangen. Der Auftragseinbruch von über 30 % in
diesem Zeitraum deute darauf hin, dass sich die negative
Umsatzentwicklung in den nächsten Monaten weiter zuspitzen werde.
Knipper: „Mein dringlicher Appell an die Bahn AG: Vergabesperre
aufheben!“
Die deutsche Bauindustrie stützt ihre Befürchtungen auf
Bedarfsanmeldungen der Deutsche Bahn AG gegenüber Lieferanten von
Schienen, Schwellen und Gleisen. Bei einem Gleisnetz von 67.000 km
und einer Liegedauer von 30 Jahren müssten jährlich etwa 4.500 km
Schienen erneuert werden, erläutert Knipper. Tatsächlich habe die
Deutsche Bahn AG jedoch für das Jahr 2005 nur einen Bedarf von 1.500
km Schienen angemeldet. Bei 83.000 Weichen und einer technischen
Nutzungsdauer von ebenfalls 30 Jahren müssten jährlich etwa 2.800
Weichen erneuert werden. Für 2005 zeichne sich jedoch bereits jetzt
einen Rückgang der Bestellungen auf nur noch etwas mehr als 1.200
Weichen ab.
Die deutsche Bauindustrie geht davon aus, dass die Deutsche Bahn
AG zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur etwa 40 % der tatsächlich
notwendigen Unterhaltungs- bzw. Erhaltungsmaßnahmen vornimmt. Die
Bahn habe sich damit von einer Politik der Bestands- und
Qualitätssicherung endgültig verabschiedet, kritisierte Knipper. Mit
den Einsparungen im Unterhaltungs- und Instandsetzungsprogramm werde
die Qualität der Verkehrsbedienung nachhaltig Schaden nehmen. Die
Deutsche Bahn AG werde darauf mit dem Ausweis neuer
Langsamfahrstrecken reagieren. Die Bahnkunden würden dies schon sehr
bald in Form von Fahrzeitverlängerungen zu spüren bekommen.
Gleichzeitig forderte Knipper die Deutsche Bahn AG auf,
unverzüglich in Gespräche über die Beilegung der schon seit Monaten
andauernden Streitigkeiten einzutreten. „Vor allem müssen wir die
schon seit Jahren schwelende Nachtragsproblematik endlich
einvernehmlich ‚vom Tisch‘ bekommen“, stellte Knipper fest. Die
deutsche Bauindustrie sei bereit, sich auf ein faires
außergerichtliches Schiedsverfahren einzulassen. Knipper: „Wir können
nicht auf die Gerichte warten. Das wäre der Todesstoß für viele
Firmen.“
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
ots-Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=24058
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann 
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und Leiter der Hauptabteilung
Volkswirtschaft, Information und Kommunikation 
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189 
E-Mail:  Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

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