Berlin (ots)

Die Automobilhersteller haben die Stahlindustrie
wegen ihrer Preispolitik scharf angegriffen. "Unser Unternehmen
werden mit Entwicklungen konfrontiert, die wir nicht nachvollziehen
können", sagte Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA), dem "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Die
Explosion der Preise für Stahl und Material seien für die
Autoindustrie "ein Damoklesschwert". "Derzeit dominieren ganz
eindeutig die Sorgen und Befürchtungen", sagte Gottschalk mit Blick
auf die schwierige Lage der Branche. Weil es "extremen
Erklärungsbedarf" gebe, habe der VDA die Stahlunternehmen zu einer
Sitzung eingeladen.

Dennoch wollen nach dem Marktführer Arcelor aus Luxemburg auch
deutsche Stahlfirmen die Preise weiter erhöhen. "Wegen der enormen
Verteuerung der Rohstoffe bleibt uns nichts anderes übrig, als bei
unseren Produkten die Preiserhöhungen weiterzugeben. Kostenerhöhungen
von bis zu 40 Prozent kann ja niemand aushalten", sagte Wolfgang
Leese, Vorstandschef der Salzgitter AG, dem "Tagesspiegel". Bei den
auslaufenden langfristigen Verträgen könne es um Preiserhöhungen von
20 Prozent und mehr gehen. "Wir haben Spielraum nach oben", bekannte
Leese. Die gute Situation führe dazu, dass die Salzgitter AG beim
Vorsteuergewinn in diesem Jahr das Resultat des Jahres 2001 mit einem
Gewinn von 160 Millionen Euro erreichen werde. "Die Lage wird noch
mindestens 2005 so bleiben, womöglich auch 2006 noch." Auch beim
Konkurrenten Thyssen-Krupp Stahl sind Preiserhöhungen ein Thema. "Bei
der Neuverhandlung langfristiger Lieferverträge werden wir jetzt
darüber mit den Großkunden reden", sagte ein Sprecher.

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