Der Tagesspiegel: Bütikofer verteidigt BND-Einsatz im Irak als grundsätzlich richtig
18.01.2006 – 16:03
Berlin (ots)
Der Vorsitzende der Grünen, Reinhard Bütikofer, hat dem Lager der Konservativen wie auch der Linksfraktion den Vorwurf gemacht, sie wollten mit dem Untersuchungsausschuss zum BND rot-grüne Politik im Irak delegitimieren. In einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel" (Donnerstag-Ausgabe) sagte Bütikofer, er hoffe, dass am Ende der Ausschussarbeit eine Entlastung herauskomme, was den BND-Einsatz im Irak angehe.
Im Lager der Konservativen beobachtet Bütikofer, dass ein "Mythos" gepflegt werden solle - nach dem Motto, "die Selbstständigkeit von Rot-Grün gegenüber den USA ist ohnehin eine Illusion gewesen und Deutschland kann entsprechend auch gleich zurückfallen in blinde Bündnisloyalität". Verärgert registrierte der Grünen-Vorsitzende, dass sich auch die Linkspartei dieser Deutung anschließe. An die Adresse der von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi geführten Fraktion sagt er: "Wer dem von links ins Blatt spielt, macht sich zum Büttel einer solchen rechten Politik."
Bütikofer verteidigte den Einsatz von BND-Agenten im Irak als grundsätzlich richtig. "Die Tatsache, dass BND-Agenten damals im Irak blieben, ist erstens keine Neuigkeit und zweitens in keiner Weise kritikwürdig", sagte der Grünen-Chef dem "Tagesspiegel". Es sei "vernünftig", dass Deutschland sich diesen Zugang zu Informationen nicht verbaut habe. Bütikofer sieht auch keinen Anlass für Kritik, weil von den beiden BND-Männern Informationen über so genannte Non-Targets - Ziele wie Krankenhäuser oder Botschaften, die nicht bombardiert werden sollten - an die Amerikaner geliefert wurden.
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