Verband der privaten Bausparkassen e.V.
Zehnder: Bausparkassen trotzen schwierigen Zeiten
17.07.2002 – 10:45
Berlin (ots)
Das Sicherheitsdenken hat bei den Bundesbürgern offenbar wieder die Oberhand gewonnen. Davon profitiert auch das Bausparen, berichtet der Verband der Privaten Bausparkassen heute anlässlich der Vorlage seines Geschäftsberichtes 2001. Angesichts eines Kapitalverlustes der privaten Haushalte an der Börse in Höhe von 160 Mrd. Euro bzw. 70 Prozent der Geldvermögensbildung, wie er von der Deutschen Bundesbank beziffert worden sei, sei dies nicht weiter erstaunlich. Denn Aktien seien und blieben hochspekulative Geldanlagen. Empirische Untersuchungen verschiedener Anlageformen hätten eindrucksvoll belegt, dass Aktien - nach Gold - die weitaus höchsten Schwankungen in der Wertentwicklung aufwiesen. Die eigenen vier Wände seien dagegen von einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung des Vermögenswertes gekennzeichnet.
Andreas J. Zehnder, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Privaten Bausparkassen: "Möglicherweise stehen wir aufgrund der anhaltenden Tauchfahrt der Börsenindizes vor einer neuen "Lust auf Wohneigentum". Nach dem deutlichen Rückgang des Bausparens im Jahre 2000 verzeichnen wir nun seit etwa anderthalb Jahren eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Das Bausparen stellt einen Indikator (mit zeitlichem Vorlauf) für die Entwicklung des Eigenheimbaus dar."
Die Bausparsumme der bei den privaten Bausparkassen neu abgeschlossenen Bausparverträge stieg im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent auf rd. 24,8 Mrd. Euro an. Dabei sind die Entwicklungen in den alten und neuen Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt. Auf die neuen Bundesländer entfielen 4,0 Mrd. Euro, was einen Zuwachs von 1,2 Prozent bedeutet, auf die alten Bundesländer 20,8 Mrd. Euro (+ 3,2 Prozent).
Die Anzahl dieser im 1. Halbjahr neu abgeschlossenen Bausparverträge blieb mit 1,2 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unverändert.
"Zu der Geschäftsentwicklung des Jahres 2002 ist bisher zu vermerken: In schwierigen Zeiten ein leichtes Plus. Um diese Entwicklung richtig bewerten zu können, muss man sich die wirtschaftliche Großwetterlage in Deutschland vor Augen führen. Das volkswirtschaftliche Wachstum tendiert gegen Null. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen der Riesterreform nicht abschätzbar sind. Die derzeitigen Regelungen sind zu kompliziert und wenig transparent, so dass viele Bürger davor zurückschrecken, Verträge abzuschließen. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau verschlechtert", so Zehnder.
Der Spargeldeingang entwickelte sich im ersten Halbjahr 2002 erfreulich. Er stieg um 5,1 Prozent auf 7,6 Mrd. Euro an. Der gesamte Geldeingang stieg im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent auf 12,7 Mrd. Euro an.
Zum 30. Juni 2002 verwalteten die privaten Bausparkassen 21,2 Millionen Verträge (- 1,1 Prozent) über eine Summe von 449,5 Milliarden Euro (+ 1,0 Prozent). Die Bilanzsumme der 18 Institute belief sich auf 116,4 Milliarden Euro (+ 3,2 Prozent). Der Bestand an Baudarlehen erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 74,0 Mrd. Euro.
Rückfragen: Bernd Pütz 0172/9987405
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