Rheinische Post

Rheinische Post: Keine Entwarnung Kommentar Von Ulli Tückmantel

01.04.2009 – 20:59

Düsseldorf (ots)

Dass sich die Zahl der zurückgegebenen Waffen
in NRW verdoppelt hat, ist weder ein Anlass zur Entwarnung, noch 
ließe sich daraus ein Trend ableiten. Im Gegenteil nimmt die Zahl der
privaten Waffen in Deutschland seit Jahren zu und liegt damit im 
globalen Trend. Von weltweit 875 Millionen Kleinwaffen befinden sich 
650 Millionen nicht etwa in Polizei- oder Militär-Arsenalen, sondern 
im Besitz von Zivilisten. Unabhängige Schweizer Schätzungen gehen 
davon aus, dass in Deutschland auf 100 Einwohner 30 Waffen kommen. 
Laut Umfragen würde eine Mehrheit der Deutschen (unter dem Eindruck 
von Winnenden) den zivilen Waffenbesitz am liebsten verbieten. Das 
klingt nach einer einfachen Lösung, nur geht die wirkliche Gefahr 
weder von 1,5 Millionen Schützenvereins-Mitgliedern oder 350.000 
Jägern aus, sondern einer extrem hohen Dunkelziffer illegaler Waffen.
Zwischen 20 und 30 Millionen Schusswaffen sollen die Deutschen zu 
Hause horten. Wie hoch die zivile Feuerkraft wirklich ist, weiß auch 
deshalb keiner, weil es in Deutschland weder zentrale Waffenregister 
noch geregelte Kontrollen der ordnungsgemäßen Aufbewahrung gibt. 
Jährlich mehr als 12.000 beschlagnahmte illegale Waffen wären dafür 
Anlass genug. Auch ganz ohne Winnenden.

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