Rheinische Post: Störrische Lokführer Kommentar Von Maximilian Plück
01.01.2014 – 18:58
Düsseldorf (ots)
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer tut sich keinen Gefallen, sollte sie Mitte Januar zu Streiks aufrufen. Wer sich anschaut, was die Bahn mit ihren übrigen Beschäftigten ausgehandelt hat - Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, Krankheitsschutz, Gesundheitsförderung, flexible Arbeitszeitmodelle -, wird sich verwundert die Augen reiben, wenn die Lokführer von einem "völlig inakzeptablen Paket" reden. Weil sie den Hals nicht voll bekommt, zementiert die GDL ihren Ruf einer Mini-Gewerkschaft, die unverantwortlich mit der Macht ihrer wenigen Mitglieder umgeht. Das Ende vom Lied könnte sein, dass sich die GDL mit dieser Einstellung selbst in den Untergang steuert: Kritiker der Spartengewerkschaften fordern schon lange ein Gesetz zur Tarifeinheit, wonach in einem Unternehmen nur noch die mitgliederstärkste Gewerkschaft einen für alle Beschäftigten geltenden Tarifvertrag aushandeln darf. Ein Lokführer-Streik dürfte die große Koalition abschließend davon überzeugen, dass dieses Gesetz so schnell wie möglich kommen muss.
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