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Rheinische Post: Kommentar
Eigentor der Kirchen = Von Jan Drebes

05.08.2014 – 21:02

Düsseldorf (ots)

Es ist naheliegend und gilt als erwiesen, dass die Kirchen darauf gedrängt haben, ein automatisiertes Verfahren zur Erhebung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge einzuführen. Dieses Vorgehen, offenbar der Suche nach mehr Einkünften geschuldet, muss jetzt als klares Eigentor gewertet werden. Denn nicht nur die Evangelische Kirche im Rheinland, sondern auch das Erzbistum Köln fürchten wegen der Informationsschreiben der Banken zum neuen Verfahren vermehrte Kirchenaustritte - ein Trend, der wohl in ganz Deutschland zu beobachten ist. Unterm Strich könnte den Kirchen dadurch weniger in der Kasse bleiben, weil ein Austritt auch den Verlust der Kirchenlohnsteuer bedeutet. Verständlich bleibt dabei, dass ein Finanzchef der Evangelischen Kirche im Rheinland nahezu ungehalten reagiert, wenn er befürchten muss, dass einzelne Kreditinstitute ihren Kunden geraten haben, aus Spargründen aus der Kirche auszutreten. Schon allein der Verdacht ist ungeheuerlich. Denn das würde bedeuten, dass Bankberater eine intime Grenze ihrer Kunden verletzt hätten: die des Glaubens.

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