Rheinische Post

Rheinische Post: Saddam am Ende

29.12.2006 – 20:26

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Die Ära Saddam Hussein geht nicht mit seinem Tod zu Ende. Das ist 
sie erst, wenn die Taten des einst allmächtigen irakischen Herrschers
aufgearbeitet sind. Doch die juristische und historische Bewältigung 
muss man wollen, und man muss die Resultate ertragen und aus ihnen 
lernen. Iraks Gesellschaft ist tief gespalten, weil die einstigen 
Opfer, die Unterdrückten, Verfolgten und Gepeinigten heute die Macht 
haben. Saddams Gefolgsleute befinden sich in Unterzahl, doch ihre 
militärisch-terroristische Macht demonstrieren sie täglich bei 
Anschlägen.
Der Irak ist in Alarmbereitschaft: Dies erfolgt nicht wegen einer 
äußeren Bedrohung, sondern wegen der begründeten Angst vor schweren 
inneren Konflikten infolge der Hinrichtung des Ex-Herrschers. Sein 
Tod ist nicht abwendbar, weil sich Iraks Justiz als unabhängig 
empfindet und ihre Urteile auch umsetzt. Die Angehörigen von Saddams 
Opfern wollen seinen Tod. Man mag das Wort Gerechtigkeit bemühen, 
doch auch Empfindungen von Vergeltung und Rache spielen eine 
dominante Rolle. Saddam ist kein Alleintäter. Er hatte Helfer, 
Mitwisser, Mittäter. Es wäre zu einfach, in Saddam Hussein die 
Ausgeburt des Bösen zu sehen und den Rest buchstäblich unter den 
Teppich des Vergessens zu kehren.

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