Öffentliche Einnahmen im ersten Quartal 2007 um 2,5% gestiegen
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen der Kassenstatistik der öffentlichen Haushalte für das erste Quartal 2007 mitteilt, stiegen die öffentlichen Einnahmen gegenüber dem ersten Quartal 2006 um 2,5% auf 233,7 Milliarden Euro. Hierzu trugen Mehreinnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben mit einem Plus von 3,0% auf 206,5 Milliarden Euro wesentlich bei.
Deutlich höher als im ersten Quartal des Vorjahres fielen die Einnahmen der Gebietskörperschaften aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben (Bund: + 20,0%, Länder: + 13,4%, Gemeinden und Gemeindeverbände: + 6,5%) aus. Bei den Beitragseinnahmen der Sozialversicherung, die zu den steuerähnlichen Abgaben zählen, ergibt sich ein Rückgang um 9,1%, insbesondere weil die Umstellung des Zahlungsrhythmus zum Jahresbeginn 2006 zu einer außerordentlichen Erhöhung der Beitragseinnahmen geführt hatte.
Die öffentlichen Ausgaben verringerten sich insgesamt geringfügig um 0,3% auf 265,5 Milliarden Euro. Während Bund (+ 1,2%), Länder (+ 1,6%), Gemeinden und Gemeindeverbände (+ 1,5%) leichte Ausgabenzuwächse aufwiesen, gingen die Ausgaben der Sozialversicherung geringfügig zurück ( 0,5%).
Aus der Differenz von öffentlichen Einnahmen und Ausgaben resultiert ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte (in Abgrenzung der Finanzstatistik, einschließlich des Saldos der haushaltstechnischen Verrechnungen) von 31,5 Milliarden Euro. Es war um 6,3 Milliarden Euro niedriger als im ersten Quartal des Vorjahres.
Die Schuldentilgung der öffentlichen Haushalte am Kreditmarkt übertraf die Schuldenaufnahme um 15,0 Milliarden Euro. Der Stand der Kreditmarktschulden betrug zum Quartalsende 1.482,8 Milliarden Euro. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten zur Überbrückung vorübergehender Liquiditätsengpässe (Kassenverstärkungskredite) erreichten zum 31. März 2007 den Stand von 64,3 Milliarden Euro.
Die öffentlichen Haushalte umfassen die Haushalte des Bundes (einschließlich Extrahaushalte), der Länder (einschließlich Extrahaushalte), der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die EU- Anteile und die Sozialversicherung.
Eckwerte der öffentlichen Haushalte im 1. Vierteljahr 2007 und 2006 Milliarden Euro
darunter: Einnahmen/Ausgaben Insgesamt 1) Bund 1) Länder 1) Gemeinden/ Schulden Gemeinde- Verbände 2)
Bereinigte Einnahmen 2007 233,7 64,0 63,6 35,0 2006 228,1 55,3 57,7 33,8
Bereinigte Ausgaben 2007 265,5 84,9 69,2 36,9 2006 266,4 83,8 68,1 36,4
Zinsausgaben 2007 25,6 16,0 8,4 1,1 2006 25,5 15,9 8,4 1,1
Finanzierungssaldo 3) 2007 - 31,5 - 20,9 - 5,3 - 1,9 2006 - 37,8 - 28,0 - 10,4 - 2,6
Nettokreditaufnahme/ tilgung 2007 15,0 7,9 6,6 - 0,6 2006 2,8 0,5 2,9 - 0,6
Sonstige Finanzierung 2007 2006 35,0 27,5 7,5
Kreditmarktschulden im weiteren Sinne 31.3.2007 1 482,8 923,8 479,5 79,5 31.12.2006 1 495,7 933,1 480,5 82,0
Kassenverstärkungskredite 31.3.2007 64,3 31,3 4,6 28,4 31.12.2006 47,3 17,3 2,3 27,7
1) Einschließlich Extrahaushalte (unter anderem Sondervermögen des Bundes, Bundes-Pensions-Service fürPost und Telekommunkikation; eingetragener Verein; ausgegliederte Hochschulen mit eigenem Rechnungswesen). 2) Teilweise geschätzt. 3) Einschließlich Saldo der haushaltsinternen Verrechnungen; das Finanzierungsdefizit in Abgrenzung der Finanzstatistik ist nicht identisch mit dem Finanzierungsdefizit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.
Endgültige Ergebnisse für das erste Quartal 2007 werden in der Fachserie 14, Reihe 2 Vierteljährliche Kassenergebnisse des öffentlichen Gesamthaushalts voraussichtlich im August 2007 veröffentlicht.
Bei der Interpretation der Ergebnisse für die öffentlichen Haushalte im ersten Quartal 2007 ist zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse vorläufig sind und teilweise geschätzte Daten enthalten. Wegen der starken unterjährigen Schwankungen bei Einnahmen, Ausgaben und Schulden können noch keine Rückschlüsse auf das Jahresergebnis gezogen werden. Bereits veröffentlichte Vorjahresergebnisse werden hiermit revidiert.
Weitere Auskünfte gibt: Renate Schulze-Steikow, Telefon: (0611) 75-4166, E-Mail:gesamthaushalt@destatis.de
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell