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Statistisches Bundesamt

Zahl der AIDS-Toten in Deutschland stagniert seit mehr als 5 Jahren

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt zum Weltaidstag
am 1. Dezember mitteilt, starben in Deutschland nach Ergebnissen der
Todesursachenstatistik im Jahr 2006 insgesamt 504 Personen an der
durch HIV verursachten Erkrankung AIDS. Im Vergleich der Jahre 1996
und 2006 bedeutet dies zwar einen Rückgang um mehr als 68%. Diese
Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl
der an AIDS verstorbenen Personen in den letzten fünf Jahren nahezu
stagniert (2002 waren es 518 Verstorbene). Auch der Anteil der Männer
an den verstorbenen Personen hat sich kaum geändert und lag 2006 mit
83% wesentlich höher als derjenige der Frauen (17%). Der
Männer-Anteil sank zwischen 1996 und 2001 zunächst um knapp 9
Prozentpunkte auf 76%; seither stieg er aber wieder an.
Erfreulich ist, dass aufgrund neuester Wirkstoffe und des
Einsatzes von Kombinationstherapien die Lebenserwartung erhöht werden
konnte: Das Sterbealter lag 2006 bei 48,8 Jahren, wobei Frauen mit
46,2 Jahren im Schnitt über drei Jahre früher an AIDS versterben als
Männer mit 49,3 Jahren. 1996 lag das Sterbealter noch bei 41 Jahren.
AIDS als Todesursache ist auch eine Frage des Alters: Von den
insgesamt 504 an AIDS verstorbenen Personen waren 86,5% im Alter
zwischen 30 bis unter 65 Jahren, wobei die Altersgruppe der 40- bis
unter 45-Jährigen den größten Anteil ausmachte.
Die Altersstruktur der im Krankenhaus wegen AIDS behandelten
Patienten und Patientinnen ist nahezu identisch: 84% der stationär
Behandelten waren 30 bis 65 Jahre alt, die unter 30-Jährigen machen
mit 11% und die über 65-Jährigen mit 4% den weitaus geringeren Anteil
aus. Insgesamt wurden im Jahr 2005 (neuere Daten liegen hierzu noch
nicht vor) 2 119 Fälle wegen AIDS behandelt. 1996 waren es noch fast
8 000 Fälle. Der Rückgang der Zahlen ist nicht konstant: Nach einem
stärkeren Rückgang zwischen 1996 und 1998 (- 2 000 auf 6 000 Fälle)
stagnierte die Zahl der AIDS-Patienten die nächsten drei Jahre
nahezu, bevor sie von 2001 bis 2004 wieder deutlich um insgesamt 3
000 Fälle auf 2 299 abgenommen hat. Der weitere Rückgang zwischen
2004 und 2005 ist mit 180 Fällen moderat ausgefallen.
Daten zu den Neuerkrankungen erhebt das Robert-Koch-Institut im
Rahmen des AIDS-Fallregisters. Danach gab es im Jahr 2006 circa 2 700
HIV-Neuinfektionen. Seit Beginn des ersten dokumentierten Falls in
Deutschland im Jahre 1982 wird die Anzahl der AIDS-Erkrankungen auf
circa 82 000 geschätzt, von denen bisher circa 26 000 Personen
verstorben sind.
Weltweit schätzen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS
die Zahl der 2007 an AIDS Verstorbenen auf etwa 2,1 Millionen
Erwachsene und Kinder (2001: 1,7 Millionen). Mit dem Virus infiziert
waren schätzungsweise 33,2 Millionen bei 2,5 Millionen Neuinfektionen
im Jahr 2007.
Am schwersten von der Epidemie betroffen ist Afrika. 1,6 Millionen
oder 76% der weltweit geschätzten Todesfälle werden 2007 allein auf
die afrikanischen Länder südlich der Sahara entfallen. 22,5 Millionen
oder 68% aller weltweit infizierten Erwachsenen und Kinder leben
dort. Die Neuinfektionen machen 1,7 Millionen oder 68% der weltweit
geschätzten Fälle aus. WHO und UNAIDS zufolge tragen rund 5% der
erwachsenen Bevölkerung Afrikas südlich der Sahara das Virus in sich.
In West- und Mitteleuropa stellt sich die Lage im internationalen
Vergleich weniger schwerwiegend dar. 2007 werden laut WHO und UNAIDS
12 000 Menschen an der Immunschwächekrankheit sterben. Die Zahl der
Neuinfektionen wird auf 31 000 Fälle geschätzt. Die Gesamtzahl der
HIV-infizierten Erwachsenen und Kinder wird 2007 bei rund 760 000
liegen.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Torsten Schelhase,
Telefon: (01888) 644-8109,
E-Mail:  gesundheitsstatistiken@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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