StBA: Preisindex für die Lebenshaltung in Deutschland im April 2001 um 2,9 % über dem Vorjahresstand
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland im April 2001 gegenüber April 2000 um 2,9 % und gegenüber März 2001 um 0,4 % gestiegen. Dies ist die höchste Jahressteigerungsrate seit Februar 1994 (+ 3,1 %). Im März 2001 hatte die Jahresteuerungsrate noch 2,5 % und im Februar 2001 2,6 % betragen. Die Schätzung für April 2001 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit leicht nach oben korrigiert.
Die Jahresteuerungsrate wurde im April 2001 durch die Preisentwicklung bei Haushaltsenergie stark beeinflusst. So verteuerte sich leichtes Heizöl von April 2000 bis April 2001 um 11,6 % (gegenüber März 2001 + 2,3 %), Gas um 27,0 % und Umlagen für Zentralheizung, Fernwärme um 28,6 %. Auch die Kraftstoffpreise lagen im April 2001 um 10,0 % über dem Vorjahresstand. Ohne Heizöl und Kraftstoffe wäre der Gesamtindex von April 2000 bis April 2001 nur um 2,6 % gestiegen.
Zur Erhöhung der Jahresteuerungsrate trugen auch die anhaltenden Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln bei, die sich von April 2000 bis April 2001 um durchschnittlich 5,0 % verteuerten. Hervorzuheben sind insbesondere die Preiserhöhungen bei Fleisch und Fleischwaren (+ 8,7 %), Obst (+ 10,2 %), Fisch (+ 3,8 %) und Gemüse (+ 6,1 %).
Rückläufige Preise im Jahresvergleich waren u.a. bei Kaffee (- 3,4 %), Farbfernsehgeräten (- 2,4 %), Video-Recordern (- 4,6 %), PCs (- 15,9 %) und Pauschalreisen (- 3,3 %) zu beobachten.
Im April 2001 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vorjahresvergleich eine Preissteigerungsrate von 2,8 %. Im Vergleich zum März 2001 stieg der Index um 0,3 %.
Für die neuen Länder und Berlin-Ost betrug die Teuerungsrate gegenüber April 2000 3,2 %. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,4 %. Der höhere Preisanstieg innerhalb Jahresfrist in den neuen Ländern ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die ostdeutschen Haushalte von den Verteuerungen bei Nahrungsmitteln stärker betroffen waren als die westdeutschen Haushalte.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im April 2001 gegenüber April 2000 um 2,9 % gestiegen; + 0,3 % gegenüber März 2001. Die Schätzung vom 26. April 2001 wurde damit sowohl für die Jahres- als auch für die Monatsrate bestätigt.
Weitere Angaben enthalten der Eil- und der Monatsbericht März 2001 der Fachserie 17, Reihe 7, "Preisindizes für die Lebenshaltung" (Verlag Metzler-Pöschel, Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter, Fachverlage GmbH, Postfach 43 43, 72774 Reutlingen, Telefon: 07071/93 53 50, Telefax: 07071/ 93 53 35, E-Mail: staba@s-f-g.com).
Diese Informationen können auch online im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter www.statistik-bund.de/shop heruntergeladen werden.
Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte
Veränderung Gesamtindex / Abteilungen gegenüber Vorjahres- Veränderung -------- zeitraum gegenüber 1995 = 100 Vormonat Jahr / Monat % %
Gesamtindex im April 2001 109,5 2,9 0,4
Nahrungsmittel und alkohol- freie Getränke 105,9 4,3 1,5 Alkoholische Getränke, Tabak- waren 109,3 1,9 - 0,1 Bekleidung und Schuhe 102,6 0,6 0,1 Wohnung, Wasser, Strom, Gas u.s.w. 114,0 3,9 0,3 Einrichtungsgegenstände, Haushalthaltsgeräte u.ä. 102,7 0,5 0,0 Gesundheitspflege 112,2 1,4 0,1 Verkehr 118,0 5,4 0,7 Nachrichten- übermittlung 81,9 a) - 0,6 Freizeit, Unterhaltung u.ä. 105,1 0,8 - 1,3 Bildungswesen 120,9 1,5 0,1 Beherbergungs- und Gaststättendienst- leistungen 107,4 1,4 0,9 Andere Waren und Dienstleistungen 109,2 2,6 0,1
Gesamtindex
1996 D 101,4 1,4 - 1997 D 103,3 1,9 - 1998 D 104,3 1,0 - 1999 D 104,9 0,6 - 2000 D 106,9 1,9 -
2000 April 106,4 1,5 0,0 Mai 106,3 1,4 - 0,1 Juni 106,9 1,9 0,6 Juli 107,4 1,9 0,5 August 107,2 1,8 - 0,2 September 107,7 2,5 0,5 Oktober 107,5 2,4 - 0,2 November 107,7 2,4 0,2 Dezember 107,8 2,2 0,1
2001 Januar 108,3 2,4 0,5 Februar 109,0 2,6 0,6 März 109,1 2,5 0,1 April 109,5 2,9 0,4
______________________ D = Jahresdurchschnitt a) Wegen der Erweiterung des Erfassungsbereichs um Internetdienstleistungen ab Dezember 2000 ist ein Vorjahresvergleich nicht sinnvoll
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