Statistisches Bundesamt

Verbraucherpreise Januar 2019: +1,4 % gegenüber Januar 2018
Inflationsrate weiter abgeschwächt

21.02.2019 – 08:00

Wiesbaden (ots)

Verbraucherpreisindex, Januar 2019
+1,4 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
-0,8 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Januar 2019
+1,7 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
-1,0 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Januar 2019 um 1,4 % höher als im Januar 2018. Damit hat sich die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - abgeschwächt (Dezember 2018: +1,6 %). Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2018 sank der Verbraucherpreisindex im Januar 2019 deutlich um 0,8 %.

Maßgeblich verantwortlich für die im Vergleich zum Vormonat geringere Inflationsrate war die Preisentwicklung bei Energieprodukten. Die Energiepreise lagen im Januar 2019 um 2,3 % höher als im Januar 2018. Der Preisanstieg der Energie hat sich damit weiter verringert (Dezember 2018: +4,9 %; November 2018: +8,7 %). Betrachtet man die einzelnen Energieprodukte, so verteuerten sich Strom, Gas und andere Brennstoffe von Januar 2018 bis Januar 2019 um 3,3 %. Die Preise für Kraftstoffe erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 0,3 %. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Januar 2019 bei +1,3 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Januar 2018 bis Januar 2019 um 0,8 %. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln lag damit unterhalb der Gesamtteuerung. Teurer binnen Jahresfrist wurde vor allem Gemüse (+6,3 %). Auch für einige andere Nahrungsmittelgruppen mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr bezahlen (zum Beispiel Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte: +2,4 %; Brot und Getreideerzeugnisse: +1,7 %). Günstiger waren im Januar 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat insbesondere Obst (-5,1 %) sowie Molkereiprodukte (-1,3 %).

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Januar 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 %. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen mit 1,4 % im gleichen Zeitraum etwas stärker. Unter den Waren verteuerten sich neben der Energie (+2,3 %) und den Nahrungsmitteln (+0,8 %) unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+4,9 %) sowie Bier und Tabakwaren (jeweils: +3,0 %). Andere Waren wurden hingegen günstiger, zum Beispiel Telefone (-8,3 %), Geräte der Unterhaltungselektronik (-5,9 %) und Informationsverarbeitungsgeräte (-5,3 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung der Dienstleistungen war die Preiserhöhung bei Nettokaltmieten (+1,5 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Stärker verteuerten sich zum Beispiel Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+4,4 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,0 %) sowie Gaststättendienstleistungen in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+2,2 %).

Veränderung im Januar 2019 gegenüber dem Vormonat Dezember 2018 Der Preisrückgang im Januar 2019 um 0,8 % im Vergleich zum Dezember 2018 war zu einem erheblichen Teil saisonbedingt: So lagen vor allem die Preise für Pauschalreisen im Januar 2019 unter dem Niveau des Urlaubsmonats Dezember (-24,6 %). Zudem sanken gegenüber dem Vormonat die Preise für Bekleidungsartikel (-6,0 %) sowie für Schuhe und Schuhzubehör (-3,1 %) deutlich, insbesondere aufgrund der Rabatte bei Winterwaren.

Auch die Preise für Energie insgesamt sanken im Januar 2019 gegenüber dem Vormonat (-2,0 %). Insbesondere gingen die Preise für Kraftstoffe (-7,3 %) und leichtes Heizöl (-5,2 %) spürbar zurück. Teurer binnen Monatsfrist wurden hingegen Nahrungsmittel (+0,6 %), vor allem stiegen die Preise für Gemüse (+2,7 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Januar 2019 um 1,7 % über dem Stand von Januar 2018. Im Vergleich zum Dezember 2018 sank der Index im Januar 2019 deutlich um 1,0 %.

Hinweis: Revision des Verbraucherpreisindex für Deutschland Der Verbraucherpreisindex wird in regelmäßigen Abständen einer Revision unterzogen und auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit Berichtsmonat Januar 2019 erfolgte die Umstellung vom Basisjahr 2010 auf das Basisjahr 2015. Dabei wurden die Wägungsschemata aktualisiert und methodische Änderungen eingearbeitet. Die Ergebnisse für den Berichtsmonat Januar 2019 beziehen sich nun auf das neue Basisjahr 2015. Damit verbunden ist auch eine Neuberechnung des Verbraucherpreisindex für Deutschland ab Januar 2015. In der nachfolgenden Tabelle sind für die Jahre 2018, 2017 und 2016 die neuen und alten Teuerungsraten gegenübergestellt:

Weiterführende Informationen zur Revision des Verbraucherpreisindex stehen ab 10 Uhr unter (https://www.destatis.de/DE/Startseite.html) zur Verfügung.

Informationen zur Revision speziell für die Nutzung von Verbraucherpreisindizes in Wertsicherungsklauseln finden Sie in der Rubrik "Serviceangebote zu Wertsicherungsklauseln".

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7 "Verbraucherpreise für Deutschland". Detaillierte Daten zur Verbraucherpreisstatistik können über die Tabellen sowie der Verbraucherpreisindex und der Harmonisierter Verbraucherpreisindex in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Im Zuge der Revision erfolgte auch die Umstellung des Preismonitors auf das neue Basisjahr 2015=100. Der Preismonitor stellt beispielhaft die Entwicklung der Verbraucherpreise für ausgewählte häufig gekaufte Waren und Dienstleistungen dar.

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte:
Verbraucherpreisstatistik,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 47 77,
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de

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