Dienstleistungen im 1. Quartal 2021: Umsatz um 2,0 % höher als im Vorquartal
Umsatz im 1. Quartal 3,2 % unter dem Vorkrisenniveau
Wiesbaden (ots)
Umsatz in ausgewählten Dienstleistungsbereichen, 1. Quartal 2021
+2,0 % zum Vorquartal (kalender- und saisonbereinigt, nicht-preisbereinigt)
-1,9 % zum Vorjahresquartal (kalender- und saisonbereinigt, nicht-preisbereinigt)
Beschäftigte in ausgewählten Dienstleistungsbereichen, 1. Quartal 2021:
+1,2 % zum Vorquartal (saisonbereinigt)
-0,6 % zum Vorjahresquartal (saisonbereinigt)
Die Unternehmen im Dienstleistungsbereich haben im 1. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt nominal (nicht-preisbereinigt) 2,0 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im 4. Quartal 2020. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der bereinigte Umsatz um 1,9 % gesunken. Gegenüber dem 4. Quartal 2019 - dem Quartal vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen - fiel der kalender- und saisonbereinigte Umsatz 3,2 % niedriger aus.
Die Zahl der Beschäftigten in ausgewählten Dienstleistungsbereichen nahm im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 1,2 % zu, liegt damit aber immer noch um 0,6 % unter dem Stand des Vorjahresquartals.
Weitere Erholung in drei von vier ausgewählten Dienstleistungsbereichen
Im Bereich Verkehr und Lagerei wuchsen die Umsätze kalender- und saisonbereinigt um 3,7 % im Vergleich zum Vorquartal. Damit hat dieser Wirtschaftsbereich im 1. Quartal 2021 nach den coronabedingten Umsatz-einbrüchen wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten, die zum Bereich Verkehr und Lagerei zählen, stiegen die Umsätze im Vergleich zum Vorquartal um 3,1 % und im Vergleich zum 4. Quartal 2019 um 21,9 %.
Im Bereich Information und Kommunikation stieg der Umsatz im 1. Quartal 2021 gegenüber dem 4. Quartal 2020 um 2,3 % und lag damit 3,2 % über dem Vorkrisenniveau.
Den stärksten Umsatzzuwachs gab es im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, in dem die Umsätze um 5,2 % im Vergleich zum 4. Quartal 2020 gestiegen sind. Dennoch liegt der Umsatz in diesem Bereich damit noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau
(-23,3 % zum 4. Quartal 2019). Bei den Reisebüros, Reiseveranstaltern und sonstigen Reservierungsdienstleistungen, die ebenfalls zu dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gehören, gingen die Umsätze zwar nur um 0,4 % gegenüber der Vorperiode zurück. Sie liegen jedoch immer noch bei nur knapp einem Fünftel des Niveaus vor Ausbruch der Pandemie (-81,8 %). Im Wirtschaftszweig der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter fielen die Umsätze im Vergleich zur Vorperiode um 28,2 % niedriger aus und liegen somit 78,2 % unterhalb des Vorkrisenniveaus.
Im Gegensatz zu den anderen drei ausgewählten Dienstleistungsbereichen war im Bereich freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen insgesamt ein Umsatzrückgang zu verzeichnen: Gegenüber dem Vorquartal gingen die Umsätze um 2,1 % und gegenüber dem 4. Quartal 2019 um 1,2 % zurück.
Methodische Hinweise:
Die ausgewählten Dienstleistungsbereiche umfassen:
* Verkehr und Lagerei (zum Beispiel Landverkehr auf Straße und Schiene (einschließlich Transport in Rohrfernleitungen), Schifffahrt, Luftfahrt, Lagerei sowie sonstige Dienstleistungen für den Verkehr (unter anderem Betrieb von Verkehrswegen, Bahnhöfen, Flughäfen sowie Post-, Kurier- und Expressdienste)
* Information und Kommunikation (zum Beispiel Verlagswesen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Musik, Kinos, Rundfunkveranstalter, Telekommunikation sowie Informationsdienstleistungen)
* Freiberufliche und technische Dienstleistungen (zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Design, Fotografie sowie Dolmetschen)
* Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (zum Beispiel Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros und Reiseveranstalter, private Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudereinigung, Detekteien, Call-Center sowie Messe- und Kongressveranstalter).
Nicht enthalten sind derzeit die Bereiche "Finanz- und Versicherungs-dienstleistungen" sowie das "Grundstücks- und Wohnungswesen".
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurz-fristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vor-quartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Die monatliche Erhebung im Dienstleistungsbereich erfasst nach dem Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz (HdlDlStatG) vom 22. Februar 2021 Unternehmen (rechtliche Einheiten) mit wirtschaftlichem Schwerpunkt im Dienstleistungssektor mit einem Jahresumsatz von mindestens 15 Millionen Euro oder mindestens 250 tätigen Personen.
Mit der Umstellung der Konjunkturerhebung im Dienstleistungsbereich auf das neue Handels- und Dienstleistungsstatistikgesetz wurde der Berichts-kreis auf eine Stichprobe umgestellt. Weiterhin wurde unter anderem die Erhebungsdurchführung optimiert, die Imputationen und die Plausibilisierung der Daten modernisiert sowie die Aufbereitung der Verwaltungsdaten an die Methodik bei den Konjunkturstatistiken im Handel angepasst. Das Statistische Bundesamt berücksichtigt nun laufend verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb die ersten nachgewiesenen Ergebnisse über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die zahlreichen methodischen Verbesserungen führen zu Revisionen ab dem ersten Quartal 2020.
Tiefer gegliederte Daten zum Umsatzindex sind in der Tabelle 47414-0001 der GENESIS-Online Datenbank zu finden. Umsatzveränderungsraten zum Vorquartal können der Tabelle 47414-0002, sowie zum Vorjahresquartal der Tabelle 47414-0003 entnommen werden.
Tiefer gegliederte Daten zum Beschäftigtenindex enthält die Tabelle 47414-0008. Beschäftigtenveränderungsraten zum Vorquartal können der Tabelle 47414-0009, sowie zum Vorjahresquartal der Tabelle 47414-0010 entnommen werden.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
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