VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.

VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Synthetische Kraftstoffe sind klimaneutral, sie nehmen genau so viel CO2 aus der Luft auf, wie sie abgeben"

21.11.2017 – 14:55

Berlin (ots)

Beim 14. Qualitäts-Gipfel der Automobilindustrie diskutieren über 200 Experten über "Innovative Mobilität und Produktsicherheit"

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN VON MATTHIAS WISSMANN UND STAATSSEKRETÄR DR. GEORG SCHÜTTE, BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG

Anmoderation:

Die deutsche Automobilindustrie investiert mehr als jede andere Branche in die Zukunftstechnologie: Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben liegen bei rund 39 Milliarden Euro pro Jahr. Und ein Großteil davon fließt in die Entwicklung alternativer Antriebe. Diese Zahl präsentierte heute Nachmittag VDA-Präsident Matthias Wissmann auf dem 14. VDA-QMC-Qualitäts-Gipfeltreffen der Automobilindustrie in Berlin. Parallel zur E-Mobilität werden aber weiterhin die konventionellen Antriebe weiter verbessert. Welcher Antrieb sich künftig durchsetzen wird, kann heute noch niemand mit Sicherheit sagen. Zumal der Verbrennungsmotor mittel- und langfristig eine klimaneutrale Perspektive bietet - durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe. Die Technologie, mit der diese so genannten E-Fuels produziert werden, ist bereits vorhanden und bietet enorme Vorteile, betonte VDA-Präsident Wissmann:

O-Ton Matthias Wissmann

Die Kraftstoffe nehmen genau so viel CO2 aus der Luft, wie sie in die Luft abgeben. Sie sind also klimaneutral. Das eigentliche kritische Thema bei diesen Kraftstoffen ist - und wird für eine Weile bleiben: Wie kann man sie preislich wettbewerbsfähig machen? Aber eine jüngere Studie der dena, die wir in Auftrag gegeben haben, die auch mit Umweltorganisationen zusammen erarbeitet worden ist, zeigt: Das Potenzial solcher Kraftstoffe ist groß. Und insbesondere in Bereichen, wo der Verbrennungsmotor auf ganz lange Zeit nicht ersetzbar ist, ist das natürlich auch eine klimapolitisch überzeugende Lösung. (0:40)

Langfristig haben E-Fuels das Potenzial, den Verkehrs- und Stromsektor zu dekarbonisieren, also wegzuführen von der Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger. Der künftige Stellenwert dieser Technologie ist deshalb sowohl bei der EU als auch bei der Bundesregierung sehr hoch und wird gefördert. Selbst bei den gescheiterten Sondierungsgesprächen für Jamaika herrschte Einigkeit beim Einsatz von synthetischen Kraftstoffen. Allerdings gibt es noch einige Hürden zu überwinden, sagte Staatssekretär Dr. Georg Schütte aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung beim Kongress in Berlin:

O-Ton Dr. Georg Schütte

Neben dem Preis haben wir natürlich eine Herausforderung bei synthetischen Kraftstoffen: Das ist die Energieeffizienz. Der energetische Aufwand ist höher als bei anderen Energiespeicherformen, gleichwohl aber glauben wir, dass synthetische Kraftstoffe eine Lösung sein können - gerade wenn wir den Übergang vom jetzigen Verbrennungsmotor zu neuen Antriebstechnologien und die Bereiche der Mobilität, wo wir Kraftstoffe nicht ohne weiteres ersetzen können, betrachten. (0:33)

Ein besonderer Vorteil von E-Fuels ist, dass sie sich CO2-mindernd auf den gesamten Fahrzeugbestand auswirken, weil synthetischer Kraftstoff nicht nur bei Neuwagen eingesetzt werden kann:

O-Ton Matthias Wissmann

Wenn man immer nur die Neuwagen reguliert, kommt man nicht zu schnellen Ergebnissen. Wenn Sie wissen, dass die Wagen auf deutschen Straßen ein Durchschnittsalter von neuneinhalb Jahren haben, dann können Sie sehen, welches Potenzial hier besteht. (0:20)

Abmoderation:

Der Qualitäts-Gipfel, der jährlich stattfindet, ist deutschlandweit die wichtigste Fachtagung des automobilen Qualitätsmanagements. Die zweitägige Veranstaltung (21. und 22. November 2017) mit rund 200 internationalen Teilnehmern steht unter dem Titel "Innovative Mobilität und Produktsicherheit".

Ansprechpartner:

VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120 all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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