VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.

59. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover eröffnet - "Positive Impulse" / Gottschalk: "Mehr Mittel aus der Maut für die Straße"

12.09.2002 – 13:22

Hannover (ots)

"Mehr Mittel aus der Maut für die Straße",
forderte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der
Automobilindustrie (VDA) am Donnerstag anlässlich der Eröffnung der
59. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in
Hannover. Jährlich seien rund 2,5 Mrd. Euro nötig, um durch eine
dritte Fahrspur Engpässe auf Autobahnen zu beseitigen und zugleich
die Straßeninfrastruktur zu modernisieren, betonte der VDA-Präsident
vor rund 600 Gästen auf der Eröffnungsveranstaltung, darunter Erkki
Liikanen, EU-Kommissar für Unternehmen, der niedersächsische
Ministerpräsident Sigmar Gabriel und Hannovers Oberbürgermeister Dr.
Herbert Schmalstieg.
Prof. Gottschalk zeigte sich grundsätzlich aufgeschlossen
gegenüber der Maut. Nutzfahrzeugindustrie und Gewerbe seien offen für
eine Umstellung der Infrastrukturfinanzierung von der Steuer- auf
eine Gebührenfinanzierung. Dies könne jedoch nur belastungsneutral
und mit einer engen Zweckbindung der Gebühren für den Fernstraßenbau
geschehen. Beides sei bei dieser Maut aber nicht der Fall.
Dass von den 3,4 Mrd. Euro jährlichen Mautgebühren lediglich 400
Mio. Euro für Straßeninvestitionen bereitstehen sollen, ist nach
Prof. Gottschalks Ansicht eine "verpasste Chance", da der
Güterverkehr allen Prognosen zufolge weiter zunehmen werde. Dieses
Wachstum werde in erster Linie auf den Straßen stattfinden. Prof.
Gottschalk: "Wir plädieren für einen ‚Verkehrshaushalt der Vernunft',
in dem die Infrastruktur - und hier insbesondere die Straße - wieder
den Stellenwert hat, der ihr zusteht."
Der VDA-Präsident hob trotz des schwierigen Gesamtmarktes für
Nutzfahrzeuge die positive Grundstimmung auf der Messe hervor. Es
gebe durchaus Grund zur Zuversicht, betonte er und verwies auf die
Innovationen bei schweren Lkw, Transportern, Omnibussen und Aufbauten
auf der IAA: "Düstere Zukunftsprognosen helfen nicht weiter und sind
nicht unsere Sache."
Prof. Gottschalk zeigte sich zuversichtlich, dass von der IAA
"positive Impulse" ausgehen. In einem insgesamt noch schwachen Umfeld
gebe es erste Anzeichen einer Konsolidierung, beispielsweise beim
Auftragseingang bei schweren Lkw aus dem Ausland. Der Ordereingang
von Transportern im Inland stabilisiere sich, doch sei dies noch
nicht mit einer dauerhaften Erholung im Markt gleichzusetzen. "Wenn
die Konjunktur anspringt, kann 2003 aber durchaus wieder ein besseres
Nutzfahrzeugjahr werden, als es derzeit noch in unseren Büchern
steht", betonte der VDA-Präsident. Langfristig bleibe das
Nutzfahrzeuggeschäft eine Wachstumsbranche, die seit 1993 mehr als
50.000 neue Arbeitsplätze geschaffen habe.
Die europäische Nutzfahrzeugindustrie begrüße die Initiative der
EU-Kommission für eine Harmonisierung der Diesel-Besteuerung,
unterstrich Prof. Gottschalk. Der von EU-Kommissar Frits Bolkestein
vorgelegte Harmonisierungsfahrplan bei der Dieselsteuer sei ein nach
vorne gerichtet zu diskutierender Vorschlag. Allerdings müsse er in
ein Gesamtkonzept eingebettet werden, das auch die nationalen
Regierungen mittragen könnten. Es dürfe jedoch keinesfalls zu einer
Verteuerung des Diesels im Zuge der Harmonisierung kommen. Denn der
moderne und sparsame Diesel sei für die klimapolitisch gebotene
Verbrauchsreduzierung unverzichtbar.
Mit insgesamt 157 Weltpremieren bietet die diesjährige IAA
Nutzfahrzeuge in Hannover ein wahres Neuheiten-Feuerwerk, wobei
moderne Elektronik im Nutzfahrzeug für immer mehr Fahrsicherheit
sorgt. Bis zum 19. September zeigen mehr als 1.200 Aussteller aus 43
Ländern auf 200.000 Quadratmetern ihre neuesten Produkte und
Dienstleistungen rund um das Nutzfahrzeug.
Ansprechpartner:
Eckehart Rotter
VDA
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069/97507-266
Fax: 069/97507-320

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