Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Fehlende Planungssicherheit gefährdet Lausitzer Seenland

25.02.2004 – 19:36

Cottbus (ots)

Investoren sind eine seltene Spezies. Besonders
selten treten sie in strukturschwachen Regionen auf. Dass es sie
trotzdem auch in der Lausitz gibt, beweisen zukunftsweisende
Entscheidungen wie sie der Windanlagenbauer Vestas in Lauchhammer
oder der Papierhersteller Hamburger in Schwarze Pumpe getroffen hat.
Mit dem Lausitzer Seenland hat die Region ihre vielleicht wichtigste
Karte noch gar nicht richtig ausgespielt. Trotzdem sprechen in den
Landratsämtern schon Interessenten vor, die am Rande der entstehenden
Seen gute Geschäfte wittern und dafür ihr wirtschaftliches Risiko
kalkulieren. Besser kann es für einen solch gigantischen Umbau
riesiger Landschaftsflächen gar nicht kommen. Damit aus dem Interesse
ein echtes Engagement wird, müssen Bund und Länder schnellstmöglich
für sichere Rahmenbedingungen sorgen. Dabei werden beide Seiten über
diverse Schatten springen müssen. Der Bund steht als Rechtsnachfolger
der DDR in der dauerhaften Verantwortung für die Seen. Deswegen muss
er Geld mitgeben, wenn er die Seen auf die Länder überträgt. Wie
viel, bedarf einer komplizierten Risikoabschätzung. Für den Bund gäbe
es allerdings auch günstigere Wege als das geplante touristische
Gesamtkunstwerk, um seine Pflicht zu erfüllen. Schlimmstenfalls wäre
es damit getan, die Seen volllaufen zu lassen und einen Zaun darum zu
bauen. Die strukturpolitische Aufwertung bemisst damit den Einsatz
der Länder. Da alle Kassen leer sind, gilt einmal mehr das Prinzip
Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sich beide Seiten im Dienste der
Lausitz um eine schnelle Einigung bemühen. Klar muss sein, dass wir
uns eines nicht leisten können: Investoren tatenlos ziehen zu lassen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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