Sopra Steria SE

Energieversorger wollen sich stärker vernetzen

02.06.2005 – 10:30

Hamburg (ots)

Die Energiebranche in Deutschland steht
offensichtlich vor einer Welle von strategischen Kooperationen,
Fusionen und Übernahmen. Der überwiegende Teil der Energieversorger
beabsichtigt, in den kommenden drei Jahren strategische Kooperationen
mit anderen Versorgern sowie mit branchenfremden Unternehmen
einzugehen. Nahezu ein Drittel der Versorger plant, ein anderes
Unternehmen komplett oder zumindest Unternehmensteile aufzukaufen.
Das zeigt der aktuelle „Branchenkompass 2005 Energieversorger“ der
Unternehmensgruppe Steria Mummert Consulting und des
F.A.Z.-Instituts.
Basis der Studie ist eine Forsa-Umfrage unter 100 Topmanagern der
Energiebranche in Deutschland. Die Entscheider geben an, dass das
Thema Mergers & Acquisitions schon in den kommenden drei Jahren
wieder erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Im Vergleich zu den
Ergebnissen des letzten Branchenkompasses aus dem Jahr 2002 bedeutet
das einen Anstieg um 10 Prozentpunkte. 13 Prozent der Unternehmen
wiederum erwarten, dass sie bis zum Jahr 2006 zwar nicht gekauft
werden oder selbst andere Firmen aufkaufen, wohl aber eine Fusion mit
einem Partner auf Augenhöhe eingehen müssen, um am Markt zu
bestehen. Besonders expansionslustig sind nach den Ergebnissen der
Untersuchung die deutschen Regionalversorger, die Verbundunternehmen
sowie die unabhängigen Versorger. Unter ihnen planen sogar mehr als
zwei von drei Unternehmen, durch Zukäufe zu wachsen.
Schon jetzt haben die vier großen deutschen Verbundkonzerne RWE,
E.ON, Vattenfall Europe und EnBW eine Reihe von Regionalversorgern
sowie einige Stadtwerke zumindest teilweise übernommen. Das Quartett
vereinigt derzeit vier Fünftel der deutschen Stromproduktion auf sich
und betreibt einen großen Teil der Verteilernetze. RWE und E.ON
bilden durch den Besitz von mehr als zwei Dritteln der
Stromerzeugungskapazität und mehr als der Hälfte des Leitungsnetzes
in Deutschland fast ein Duopol. Seit zwei Jahren bremst das
Bundeskartellamt weitere Übernahmen durch die vier Konzerne.
Stattdessen sollen verstärkt kleinere deutsche oder ausländische
Käufer zum Zuge kommen, um den Wettbewerb in Deutschland zu fördern.
Geplante Investitionen in Kooperationen und Beteiligungen (in
Prozent der Befragten):
Strategische Kooperationen: 71 Prozent
Einkaufsgemeinschaften: 68 Prozent
Kauf von Unternehmen (komplett/teilweise): 30 Prozent
Fusionen: 13 Prozent
Verkauf von Unternehmen (komplett/teilweise): 10 Prozent
Keine davon: 9 Prozent
Ob das jeweilige Konzept aufgeht, muss sich aber erst noch zeigen.
Das Thema Mergers & Acquisitions, das vor allem von
Regionalversorgern, Verbundunternehmen und unabhängigen Versorgern
forciert wird, ist innerhalb der Branche eine tradierte
Vorgehensweise. Demgegenüber kommen das Errichten innovativer
Kooperationsformen und das Knüpfen strategischer Allianzen auf Basis
neuer Denkansätze in besonderem Umfang auf das Segment der Stadtwerke
zu. Der Trennung von Prozessen und Verantwortlichkeiten in der
Aufbauorganisation müssen adäquate und integrative Regelungen in der
Ablauforganisation entgegenwirken, um die erhofften Synergievorteile
auch zu realisieren. Für kleine Stadtwerke ist der Handlungsrahmen
dabei oft sehr eng, sofern die Betriebe noch in kommunaler Hand sind.
Vor dem Hintergrund leerer Kassen kann nur ein langfristiges und
sicheres Ertragspotenzial den drohenden Verkauf abwenden.
Der „Branchenkompass 2005 Energieversorger“ der Unternehmensgruppe
Steria Mummert Consulting und des F.A.Z.-Instituts zeigt, wie sich
die Energieversorger in Deutschland in den kommenden Jahren
aufstellen wollen. Mit welchen Maßnahmen begegnen sie den derzeitigen
Herausforderungen? Wo werden sie verstärkt investieren? Was tun sie
für die Kundenbindung? Für die Studie hat das
Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar 2005 100 Topentscheider
aus 100 der größten Energieversorger Deutschlands nach ihren
Strategien bis 2007 befragt.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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