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Personalabbau in Krankenhäusern gestoppt

Hamburg (ots)

Der Personalabbau in den deutschen Kliniken
scheint zunächst gestoppt. 28 Prozent der Krankenhausmanager
prognostizieren, dass sie in den nächsten zwölf Monaten sogar mehr
Mitarbeiter benötigen werden und Einstellungen planen. In 2004 war
sich noch mehr als die Hälfte sicher, in Zukunft weniger Belegschaft
zu benötigen. 2005 wird diese Meinung nur noch von knapp einem
Drittel der Umfrageteilnehmer geteilt. Zu diesem Ergebnis kommt die
Studie „Krankenhaus Trend“ der Unternehmensgruppe Steria Mummert
Consulting in Kooperation mit der Fachzeitschrift „kma“, die mit
Unterstützung des Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagement-
software Inworks durchgeführt wurde.
Derzeit rechnet der Ärzteverband Marburger Bund mit rund 5.000
Arztstellen, die in den deutschen Kliniken unbesetzt sind. Immer mehr
junge Mediziner suchen sich attraktivere Berufsalternativen oder eine
ärztliche Tätigkeit im Ausland. Auf Grund des geringen Zuganges an
jungen Ärzten verschiebt sich die Altersstruktur weiter zu den
älteren Jahrgängen. Nur noch 16 Prozent der Mediziner sind jünger als
35 Jahre. Immer mehr Ärzte wandern ab. Vor allem Großbritannien und
die skandinavischen Länder werben mit attraktiven Arbeitsbedingungen
um deutsche Mediziner. Hinzu kommt das neue Arbeitszeitgesetz für
Ärzte, das die Bereitschaftsdienstzeiten neu regelt.
32–Stunden-Dienste – bisher keine Seltenheit – sind demnach nicht
mehr zulässig, da die Bereitschaftsdienste als Arbeitszeit gelten.
Somit müssen die Kliniken statt Bereitschaftsdienst einen
Schichtdienst einführen und hierfür mehr Ärzte einstellen.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zwingt die Klinikmanager zum
Umdenken: Nahezu die Hälfte der befragten Klinikentscheider meint,
ärztliche Stellen könnten wegen Bewerbermangel zum Teil nicht besetzt
werden. Tatsächlich wird die medizinische Versorgung in einigen
Regionen, insbesondere in ländlichen Regionen in den östlichen
Bundesländern, nur noch durch die Zuwanderung ausländischer Ärzte
aufrechterhalten. Im Jahr 2004 ist die Anzahl der zugewanderten
Mediziner in den Krankenhäusern der neuen Bundesländer um 31 Prozent
gestiegen. Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 17.000 Mediziner
mit ausländischem Pass, die Mehrzahl aus Mittel- und Osteuropa.
Die Entwicklung des Personalbedarfs der Kliniken (Prozentwerte)
Fallend: 51,8 (Juni 2004); 41,8 (Dezember 2004); 33,3 (Mai 2005)
Konstant: 38,4 (Juni 2004); 40,9 (Dezember 2004); 38,5 (Mai 2005)
Steigend: 9,8 (Juni 2004); 17,3 (Dezember 2004); 28,2 (Mai 2005)
Die Arbeitsbedingungen für Klinikärzte können durch neue
Arbeitszeitmodelle verbessert werden, Pilotmodelle zur Ablösung des
Bereitschaftsdiensts laufen derzeit in etwa zwei von fünf
Krankenhäusern. Weitere 40 Prozent der Kliniken planen zumindest, die
neuen Arbeitszeitregelungen zukünftig einzuführen.
Die Presseinformation basiert auf der aktuellen Studie
„Krankenhaus Trend“ von der Unternehmensgruppe Steria Mummert
Consulting und der Fachzeitschrift „kma“. In einer Online-Befragung
wurden zwischen April und Mai 2005 179 Fach- und Führungskräfte aus
dem Gesundheitswesen zu ihren Investitionsplänen für das laufende
Jahr interviewt.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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