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Organspende ist geschenktes Leben
Im Schnitt hilft ein Organspender/eine Organspenderin zwei bis drei Patient:innen
Baierbrunn (ots)
Organtransplantationen können Patient:innen retten, denen auf andere Weise nicht geholfen werden könnte - deshalb sollte sich jeder Gedanken über das Thema Organspende machen, mit der Familie sprechen und eine Entscheidung treffen - und diese in Organspendeausweisen und Verfügungen festhalten. Oder im Organspende-Register, das 2022 starten soll. Die öffentliche Diskussion hat bei vielen jedenfalls ein Bewusstsein geschaffen: "Sehr viel häufiger als früher haben die Menschen über das Thema Organspende schon einmal nachgedacht", sagt Anne-Bärbel Blaes-Eise von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) im Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau.
Viele Patient:innen auf den Wartelisten
Wie viele Menschen durch Organtransplantationen ein neues Leben geschenkt bekommen beziehungsweise wie hoch der Bedarf ist, zeigen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Insgesamt stehen rund 9.100 Personen auf der Warteliste. So bekamen im vergangenen Jahr 339 Menschen ein neues Herz. 700 warteten im selben Zeitraum auf eines. 826-mal wurde 2020 eine Leber transplantiert - Ende des Jahres standen 891 Patient:innen auf der Warteliste.
Das Gesetz sieht vor, dass sich ein Krankenhaus spätestens dann bei der DSO meldet, wenn ein Mensch hirntot ist und dessen Einwilligung zur Organspende vorliegt. Bei der Begleitung der Angehörigen sei es wichtig, dass diese den Hirntod verstehen, erklärt Anne-Bärbel Blaes-Eise. "Der Verstorbene wird beatmet, er fühlt sich warm an, sein Herzschlag wird auf dem Monitor angezeigt. Das widerspricht dem Bild, das wir von einem Verstorbenen haben, da äußere Todeszeichen fehlen." Da liege es auch an den Ärzt:innen auf der Station, den Tod für die Angehörigen begreifbar zu machen - etwa mit Bildern des Gehirns, so die DSO-Expertin. Oft helfe es den Angehörigen, wenn sie eine Zeit lang am Bett sitzen und selbst spüren, dass vor ihnen nur noch die Hülle des geliebten Menschen liegt.
Zwei Abschiede für die Angehörigen
Die Angehörigen haben zweimal die Gelegenheit, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen. Der sogenannte "warme" Abschied erfolgt auf der Intensivstation, der "kalte" nach der Organentnahme. "Das Transplantationsgesetz sieht vor, dass letzterer den Angehörigen angeboten wird. Wer sich darauf einlässt, hat häufig einen besseren Start in den Trauerweg", beobachtet Blaes-Eise. "Erstens kann sich der Hinterbliebene davon überzeugen, dass mit dem Organspender würdevoll umgegangen wurde. Und zweitens kann er den Tod besser begreifen, da der Angehörige nun auch alle äußeren Todeszeichen hat."
Die DSO-Expertin wünscht sich mehr Wertschätzung für die Organspender und ihre Familien. "Sie sind es, die das Überleben so vieler Menschen ermöglichen. Wir sollten nie vergessen: Eine Organspende ist das größte Geschenk, das ein Mensch an einen anderen weitergeben kann."
Mehr Infos zur Organspende und Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie unter https://a-u.de/-750625. Die Apotheken Umschau veranstaltet zudem vom 15. bis 22. Dezember 2021 eine Social Media-Aktionswoche zum Thema Organspende auf Facebook und Instagram. Am 16. Dezember findet beispielsweise auf Instagram um 18 Uhr ein Live-Talk mit dem Schauspieler Jürgen Vogel statt, der sich für die Organisation Junge Helden e.V. engagiert. Der Verein klärt über Organspende auf (junge-helden.org).
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Das Gesundheitsmagazin Apotheken Umschau 12B/2021 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich. Viele weitere interessante Gesundheits-News gibt es unter https://www.apotheken-umschau.de sowie auf Facebook und Instagram.
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