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Aktionsbündnis gegen AIDS

Neue UNAIDS-Zahlen belegen - Zahl der HIV-Infizierten sinkt, allerdings nur auf dem Papier

Tübingen / Genf (ots)

Das Ringen um das Leben von Millionen von
Aidskranken geht weiter. Darüber können auch  die neuesten Zahlen von
UNAIDS nicht hinwegtäuschen, die deutlich niedriger ausfallen als im 
Vorjahr. Für das Jahr 2007 rechnen die UNAIDS-Experten mit weltweit 
33,2 Millionen infizierten Menschen. Was auf den ersten Blick wie ein
Rückgang der weltweiten Infektionsrate aussieht ist allerdings nur 
ein scheinbarer Erfolg. Verantwortlich dafür sind vor allem neue 
statistische Erhebungen und Berechnungsverfahren. Noch im vergangenen
Jahr waren die UNO und die WHO von weltweit fast 40 Millionen 
Menschen ausgegangen, die mit dem HIV-Virus infiziert sind.
Sechs Millionen HIV-Infizierte weniger als bisher angenommen, das 
ist eine gute Nachricht. Verstärkt wird dadurch die Hoffnung, dass es
gelingen könnte, die Pandemie zu stoppen und zwar schneller als 
bisher angenommen. Allerdings unter einer zentralen Voraussetzung: 
Die internationale Gemeinschaft muss sich der aktuellen Situation 
stellen. Und diese ist nach wie vor mehr als bedrückend  - auch das 
belegen die neuen UN-Zahlen: Allein im Jahr 2007 werden bis zum 
Jahresende 2,1 Millionen Menschen an Aids gestorben sein, 2,5 
Millionen werden sich in diesem Jahr mit dem HI-Virus neu infiziert 
haben und jeden Tag kommen 6.800 hinzu. Immer noch haben weniger als 
ein Drittel der an Aids Erkrankten Zugang zu Behandlung und 
medizinischer Versorgung und es bleibt eine erschütternde Wahrheit: 
Nach wie vor ist Aids die häufigste Todesursache auf dem 
afrikanischen Kontinent.
Im Kampf gegen HIV/Aids gibt es inzwischen viele kleine Erfolge. 
Die antiretroviralen Medikamente sind preiswerter geworden, 
Präventionsprogramme werden zunehmend angenommen, es gibt globale 
Finanzierungsprogramme, um die Pandemie zu bekämpfen und mehr 
Menschen in den Südländern haben heute Zugang zu den lebenswichtigen 
Medikamenten. Zum ersten Mal, und diese ermutigende Zahl ist 
ebenfalls dem UNAIDS-Bericht zu entnehmen, gibt es einen Rückgang bei
der weltweiten Zahl der Aids-Toten.
Doch längst reichen diese Anstrengungen nicht aus, damit 33 
Millionen infizierter Menschen eine Chance bekommen, zu überleben. So
steht nach wie vor das uneingelöste Versprechen der G8-Staaten im 
Raum, mit dem sie den umfassenden Zugang zu Behandlung, Medikamenten,
Prävention und Pflege bis zum Jahre 2010 für alle Infizierten 
zugesagt haben. Eine erkennbare und halbwegs realistische 
Umsetzungsstrategie der internationalen Gemeinschaft, wie das 
Millenniumsziel zur Bekämpfung von HIV/Aids erreicht werden kann, ist
ebenfalls nicht erkennbar.
Die neuen Zahlen von UNAIDS zeichnen ein deutliches, schärferes 
Bild der weltweiten Aids-Epidemie. Die Schätzungen sind genauer 
geworden, da sie u.a. auf repräsentativen Untersuchungen aus 30 
Ländern basieren. Für das Aktionsbündnis gegen AIDS sind sie eine 
wichtige Basis für die Arbeit im Kampf gegen die weltweite 
HIV/Aids-Epidemie. "Mit Nachdruck belegen diese Zahlen aber auch, 
dass wir nicht nachlassen dürfen in unseren gemeinsamen 
Anstrengungen, die Lebenssituation der 33 Millionen unmittelbar 
betroffenen Menschen zu verbessern und es ihnen zu ermöglichen, trotz
der Infektion weiter ein würdiges Leben zu führen", so Christine 
Winkelmann, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr 
als 270 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur 
weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die 
zentralen Anliegen des Bündnisses. www.aids-kampagne.de

Pressekontakt:

Stefan Jankowiak
Geschäftsführer
Aktionsbündnis gegen AIDS
Tel.: +49 (0)7071 206 503

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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