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900 Beschäftigte protestieren gegen Werkschließungen bei Michelin

Kundgebungen bei Michelin:

900 Beschäftigte protestieren gegen geplante Werkschließungen und Stellenabbau

Mehr als 900 Beschäftigte haben heute (26. Februar) gegen die geplanten Werkschließungen und den Abbau von 1500 Arbeitsplätzen bei dem Reifenhersteller Michelin protestiert. Die IGBCE hatte dazu in den Werken Karlsruhe und Homburg aufgerufen. Auf Kundgebungen setzten sich die Beschäftigten dafür ein, die von Gewerkschaft und Betriebsräten erarbeiteten Alternativkonzepte zu übernehmen, die den Stellenabbau deutlich reduzieren und die Werke des Reifenherstellers erhalten können.

In Homburg wurde es laut: Rund 600 Beschäftigte mit Trillerpfeifen, Tröten und Fahnen nahmen am Mittag an der Kundgebung auf dem Parkplatz des Unternehmens teil. Heiko Metzger, der Leiter des IGBCE-Bezirks Saarbrücken, betont: „Die Kolleginnen und Kollegen haben hier heute ein wichtiges Signal gesendet. Sie haben klar gemacht: Wir lassen unsere Arbeitsplätze bei Michelin nicht sterben.“ Metzger unterstreicht: „Es kann nur eine Antwort der Arbeitgeber geben: Ja zum Zukunftskonzept der IGBCE und der Betriebsräte.“

Mehr als 300 Beschäftigte gingen in Karlsruhe auf die Straße. Nach der Kundgebung auf dem Werksgelände zog am frühen Nachmittag der Demonstrationszug durch die Straßen. „Wir haben dem Unternehmen mit den Alternativkonzepten deutlich gemacht, dass der Standort Karlsruhe auch unter wirtschaftlicher Betrachtung fortgeführt werden kann“, so IGBCE-Bezirksleiter Karsten Rehbein. „Die alternativen Konzepte zu übernehmen, ist wirtschaftlich vernünftig und sozial verantwortlich.“

Der französische Reifenhersteller Michelin hatte Ende November vergangenen Jahres angekündigt, die Produktion an deutschen Standorten bis Ende 2025 schrittweise einzustellen. Von dem Stellenabbau wären mehr als 1.500 Beschäftigte betroffen. Nach den Plänen des Unternehmens sollen die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 geschlossen werden, in Homburg soll die Produktion von Neureifen und Halbfertig-Produkten eingestellt werden und das Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen verlagert werden.

Um den geplanten Kahlschlag bei Michelin zu verhindern, erarbeiteten IGBCE und Betriebsräte Alternativkonzepte für die Werke des Reifenherstellers, durch die der Stellenabbau deutlich reduziert und die Werke des Reifenherstellers erhalten bleiben können. Die Konzepte sehen die Bildung von Kompetenzzentren und höher spezialisierten Fertigungen vor, um im Wettbewerb besser bestehen zu können sowie die Zusammenlegung von Werken und die Reduktion der Beschäftigtenzahl, um Kosten zu senken. Zurzeit prüft das Management vom Michelin die alternativen Vorschläge der Arbeitnehmervertreter. Das nächste Treffen der Verhandlungskommissionen ist für Anfang März geplant.

Für Rückfragen:

Zu Karlsruhe: Karsten Rehbein, IGBCE-Bezirksleiter Karlsruhe, karsten.rehbein@igbce.de, 0173 6080470

Zu Homburg und Trier: Heiko Metzger, IGBCE-Bezirksleiter Saarbrücken, heiko.metzger@igbce.de, +4915111347005

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Industriegewerkschaft IGBCE
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Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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