Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Syrien

12.06.2012 – 22:00

Osnabrück (ots)

Bloß nicht eingreifen

Der Bürgerkrieg in Syrien wütet, allen Friedensbemühungen der Vereinten Nationen zum Trotz. Die Gräueltaten sind abscheulich. Selbst Kinder werden getötet, misshandelt und als menschliche Schutzschilde missbraucht, wie die Vereinten Nationen berichten. Und jedes erneute Massaker wirft die moralische Frage auf: Darf der Westen dem Morden tatenlos zuschauen, oder muss er mit Truppen eingreifen?

Die Forderungen nach einer Militärintervention werden immer lauter. Doch bei allem Verständnis für das Entsetzen über die Kriegsverbrechen der Helfershelfer von Diktator Assad sei vor einem Eingreifen gewarnt. Denn der Bürgerkrieg in Syrien hat eine weit größere Dimension als die Konflikte im Kosovo, in Bosnien oder Libyen. Selbst wer mit den besten Absichten Friedenstruppen nach Damaskus entsendet, kann sich schnell in einem Krieg von einem Ausmaß wie in Afghanistan oder Irak wiederfinden. Dann redet man nicht über 10 000 Tote, sondern über eine weit größere Schreckenszahl.

Assad ist nicht nur enger Verbündeter Russlands und Chinas, sondern auch mit dem Ajatollah-Regime im Iran verbrüdert. Deshalb droht bei einer Intervention des Westens ein Flächenbrand. Zumal die sunnitische Opposition die alevitischen Herrscher mit Unterstützung der Saudis bekämpft. Demokratische Freiheitskämpfer sind in Syrien kaum zu finden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabr�cker Zeitung, transmitted by news aktuell

Places in this release
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 12.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Arbeit / Arbeitsschutz

    Osnabrück (ots) - Gefährliche Entwicklung Auf dem Papier ist die Sache klar geregelt: Mitarbeiter in Unternehmen sind vertraglich und im Grundsatz nicht dazu verpflichtet, in der Freizeit E-Mails, SMS und Anrufe entgegenzunehmen und zu bearbeiten. Das Arbeitsschutzgesetz sieht sogar Strafen für Vorgesetzte vor, die die Gesundheit ihrer Angestellten gefährden. Dennoch handelt Bundesarbeitsministerin Ursula von der ...

  • 11.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Soziales / Familien / Betreuungsgeld

    Osnabrück (ots) - Und die Kinder? Jetzt also soll eine OECD-Studie am Beispiel Norwegen unterfüttern, warum das Betreuungsgeld angeblich so ungeheuer schädlich ist. Dass die staatliche Unterstützung im Norden Europas jedoch nicht mit den deutschen Plänen vergleichbar ist: egal. Dass dort viel höhere Summen gezahlt werden: Was soll's? Hauptsache, es besteht eine Gelegenheit, mal wieder heftig das Projekt ...

  • 11.06.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzen / Fiskalpakt

    Osnabrück (ots) - Großes Kino Nein, langweilig wird es nicht: Im Poker um die Verabschiedung des Fiskalpaktes und des permanenten Euro-Rettungsschirms bieten Regierung und Opposition großes Kino. Da wird gefeilscht und gepokert. Da gibt es Zusagen, die voreilig bejubelt werden, um dann in einem Nebensatz relativiert zu werden. Und da bemühen sich am Ende alle Seiten, irgendwie das Gesicht zu wahren. Kurzum: Politik ...