Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Ehrensold

21.08.2012 – 22:00

Osnabrück (ots)

Thema Ehrensold kocht wieder hoch

Die geplante Erhöhung der Bezüge des Bundespräsidenten sorgt für Aufregung. Nach einem Entwurf stehen Joachim Gauck ab 2013 statt 199 000 Euro 217 000 Euro pro Jahr zu. Ein sattes Plus von fast zehn Prozent. Wer will da meckern? Vielleicht das amtierende Staatsoberhaupt selbst? Erwartungsdruck baut sich auf. Denn dem geneigten Volk wäre es schon ein Herzensanliegen zu erfahren, ob der ehemalige Pastor in seiner heutigen Position dieses Salär für angemessen hält.

Vorgänger Christian Wulff hatte 2010 in einem denkwürdigen Interview für Abstriche plädiert. Dazu kam es nie. Mit Wulffs unrühmlichem Abgang verschwand die zeitweise extrem emotional geführte Ehrensolddebatte in der Versenkung. Um jetzt als Problem wieder aufzutauchen. Lösungen, die die Politik in der Zwischenzeit hätte finden können, fehlen. Hier liegt der Schwarze Peter.

In den Genuss des höheren Ehrensoldes kommen alle Ex-Präsidenten und -kanzler. Ihre "Rente" orientiert sich nun einmal an den Bezügen des jeweiligen Amtsinhabers. Begünstigt würde also auch Wulff. Das schmerzt jeden, der schon 199 000 Euro als Apanage für 598 Präsidententage als unanständig empfindet.

Die anstehende Regelung eignet sich aber nicht zu einem neuerlichen Feldzug gegen Wulff. Bei diesem Thema ist er nicht Akteur sondern lediglich Profiteur.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabr�cker Zeitung, transmitted by news aktuell

Places in this release
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 21.08.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Julian Assange

    Osnabrück (ots) - Das Offensichtliche gesagt Es ist wohltuend, dass in den diplomatischen Aufruhr um Julian Assange etwas Sachlichkeit einkehrt. Immerhin entscheiden inzwischen fünf Staaten - die USA, Großbritannien, Ecuador, Australien und Schweden - über die Zukunft des Gründers der Internetplattform Wikileaks. Dass Schweden, wo ihm Vergewaltigung vorgeworfen wird, in dieser Gemengelage versichert, niemals eine ...

  • 21.08.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Syrien

    Osnabrück (ots) - Der nicht mehr hinnehmbare Fall Hilflos schaut die westliche Welt seit 17 Monaten dem mörderischen Treiben in Syrien zu. Als Beobachter wird sie zumindest ihrem eigentlichen Ziel gerecht: einen Flächenbrand im Nahen Osten zu vermeiden - koste es auch 20 000 Tote durch militärische Tatenlosigkeit. Insofern ist es eine Selbstverständlichkeit, dass US-Präsident Barack Obama dem Regime in Damaskus mit einer Intervention droht, sollte Syrien chemische oder ...

  • 20.08.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Theater / Orchester / Statistik

    Osnabrück (ots) - Infarkt-Gefahr? Die Debatte um den Kulturinfarkt ist kaum verklungen - da legen die deutschen Bühnen eine Bilanz vor, die zusätzlich zur Beschwichtigung taugt. Der angeblich kränkelnde Patient blickt auf eine durchaus vitale Spielzeit 2010/2011 zurück. Besucherzahlen, Eigeneinnahmen - überall sind stabile, sogar leicht steigende Zahlen zu bilanzieren. Selbst die Zahl der Beschäftigten mit ...